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Mit Eisenstaub und Magneten gegen die Ölpest

Erde|Umwelt

Mit Eisenstaub und Magneten gegen die Ölpest
Statt stundenlanger Behandlungen mit Seifenlauge könnten ölverschmierte Federn von Seevögeln in Zukunft möglicherweise mit Magneten gereinigt werden. Australische Forscher haben eine Methode entwickelt, die schneller, umweltfreundlicher und für die Vögel weit weniger stressig ist als das herkömmliche Vorgehen. Der Trick: Das verschmutzte Gefieder wird mit Eisenstaub eingesprüht, der das Öl regelrecht aufsaugt. Ein starker Magnet entfernt anschließend Eisen und Öl. John Orbell von der Victoria-Universität in Melbourne und seine Kollegen haben bei ersten Tests der Methode bereits sehr vielversprechende Ergebnisse erzielt, berichtet der Online-Dienst der Fachzeitschrift Nature.

Das feinverteilte Eisen, das Orbell und seine Kollegen verwenden, haftet durch elektrostatische Wechselwirkungen an der zähen, öligen Masse im Gefieder der Vögel. Ein starker Magnet kann dann die klebrige Mischung aus Metall und Öl aus den Federn herausziehen. Bis zu 98 Prozent des Öls konnten die Forscher mithilfe des Eisenstaubs bereits aus dem Gefieder toter Vögel entfernen. Obwohl das schon sehr vielversprechend sei, reiche es noch nicht aus, sagt Studienleiter Orbell. Der verbleibende Rest zerstöre nämlich die Imprägnierung des Gefieders. Dadurch könne Wasser eindringen und die Tiere auskühlen.

Orbell und seine Kollegen hoffen jedoch, auch dieses Problem noch lösen zu können. Sie wollen nun kleinere Eisenteilchen mit einer raueren Oberfläche einsetzen. Dadurch sollen sich die Metallpartikel noch besser mit dem Öl verbinden. Bislang bestand die einzige Möglichkeit, das Gefieder von Seevögeln von Öl zu reinigen darin, die Tiere mit einer Seifenlauge zu waschen ? eine sehr zeitaufwändige Methode, die sowohl die Vögel als auch die Umwelt stark belastet. Die neue Magnetmethode könnte eine attraktive Alternative sein: Sie ist nicht nur schneller, sondern verursacht auch deutlich weniger Umweltbelastungen, und die Vögel spüren kaum etwas von der Behandlung.

ddp/bdw ? Ilka Lehnen-Beyel
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