Patienten mit mittelschwerer Akne könnten in Zukunft mit blauem Licht statt mit Medikamenten behandelt werden. Die Bestrahlung führt zur Bildung von Sauerstoffradikalen, die Bakterienzellen angreifen und somit die Bildung weiterer Aknepusteln verhindern sollen. Die amerikanische Regulierungsbehörde FDA (Food and Drug Administration) hat dem Verfahren soeben die Zulassung erteilt.
Das von der amerikanischen Firma
Alderm und dem britischen Medizingerätehersteller
Photo Therapeutics entwickelte Behandlungsverfahren besteht im Kern aus einem Schirm blauer Leuchtdioden. Die Dioden strahlen kurzwelliges Licht einer Wellenlänge von 415 Nanometern aus, das beim Auftreffen auf die menschliche Haut Sauerstoffradikale erzeugt.
Die Radikale können dann die Zellwände schädlicher Bakterien angreifen und somit die Ausbildung von Akne hemmen. Zudem würden lokale Unterschiede des pH-Werts der Haut sanft ausgeglichen, so der Präsident von Alderm, James Kraushaar.
Den beiden Firmen zu Folge haben klinische Tests bei mehr als 90 Prozent der Patienten eine Milderung ihrer Akne eingeleitet. Dazu waren nur acht jeweils zwanzig Minuten andauernde Bestrahlungen erforderlich. Zum jetzigen Zeitpunkt ist allerdings noch nicht abzusehen, ob sich das neue Verfahren gegenüber herkömmlichen, auf Medikamenten basierenden Behandlungen durchsetzen wird.
Stefan Maier