Antonella Torosantucci und ihren Kollegen gelang es nun jedoch, das Immunsystem für die Pilze zu sensibilisieren: Sie kombinierten ein so genanntes beta-Glucan ? ein Zuckermolekül, das für viele Pilze lebensnotwendig ist ? mit einem Giftstoff, der von Diphterie-Erregern produziert wird. Dieses Toxin aktiviert das Immunsystem, das daraufhin Antikörper gegen das Zuckermolekül bildet, zeigten Tests mit Ratten. Das schützte die Tiere nicht nur vor einer so genannten systemischen Infektion mit C. albicans, bei der die Pilze in den Blutkreislauf gelangen, sondern auch vor dem häufigeren, wenn auch weniger gefährlichen Schleimhautbefall.
Da das verwendete beta-Glucan auf der Oberfläche sehr vieler verschiedener Pilze vorkommt, wirkt die Impfung nicht nur gegen Candida-Pilze, berichten die Wissenschaftler. Das konnten sie auch in ersten Versuchen mit Schimmelpilzen bestätigen, die den geimpften Ratten ebenfalls deutlich weniger anhaben konnten als ihren ungeimpften Artgenossen. Außerdem eröffne das Verfahren auch die Möglichkeit, eine passive Impfung zu entwickeln, so die Forscher: Die Verabreichung künstlich hergestellter Antikörper hatte nämlich ebenfalls einen schützenden Effekt. Wann eine Impfung für den Menschen bereitstehen könnte, können die Wissenschaftler allerdings noch nicht sagen.
Antonella Torosantucci (medizinische Hochschule Rom) et al.: Journal of Experimental Medicine, Bd. 202, Nr. 5, S. 1