„Montezumas Rache“ kann auch ihr Gutes haben: Die als Auslöser berüchtigter Durchfälle bekannten Kolibakterien produzieren einen Stoff, der die Entwicklung von Darmkrebs hemmt. Das haben Wissenschaftler von der Jefferson-Universität in Philadelphia herausgefunden. Über ihre Ergebnisse berichten Giovanni M. Pitari und seine Kollegen im Fachmagazin Proceedings of the National Academy of Sciences (Online-Vorabveröffentlichung).
Viele Menschen in den Entwicklungsländern leiden an Darminfektionen ? Darmkrebs hingegen kommt dort verglichen mit den Industrieländern selten vor. Diese Beobachtung ließ die Forscher nach möglichen verborgenen Qualitäten des Kolibakteriums für die Krebsbekämpfung fahnden.
Und tatsächlich: Pitari und seine Kollegen machten einen Stoff ausfindig, der in Laborversuchen Krebszellen sehr viel langsamer wachsen ließ. In weiteren Tests konnten die Wissenschaftler auch den Mechanismus ergründen, nach dem dieses so genannte Enterotoxin arbeitet. Die Erkenntnisse sollen nun bei der Suche nach neuen Krebsmitteln helfen.
ddp/bdw – Ulrich Dewald
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