Bei der Bekämpfung des Schmallenberg-Virus, das bei Föten von Schafen, Rindern und Ziegen zu Missbildungen und Totgeburten führt, macht die Wissenschaft Fortschritte. Belgische Forscher des Instituts für Tropenmedizin in Antwerpen haben entdeckt, dass der Erreger von kleinen Stechmücken, sogenannten Gnitzen, übertragen wird. Das Virus konnte in den drei Arten Culicoides obsoletus, C. dewulfi und C. pulicaris nachgewiesen werden. Diese Mücken lassen sich kaum mit Insektiziden abwehren.
Zuvor war es am Friedrich-Loeffler- Institut (FLI) auf der Insel Riems gelungen, das Schmallenberg-Virus erstmals unter dem Elektronenmikroskop zu beobachten. Es hat einen Durchmesser von rund 100 Nanometern (100 Millionstel Millimeter) und gehört zu den Bunyaviren, bei denen eine Membran drei einzelsträngige RNAs – die Erbinformationen – umschließt.
Das Schmallenberg-Virus war im vergangenen November zum ersten Mal in dem sauerländischen Ort Schmallenberg aufgetreten. Inzwischen sind in etwa 1000 landwirtschaftlichen Betrieben in Deutschland Tiere an dem Virus erkrankt. Der Erreger grassiert auch in anderen europäischen Ländern wie Frankreich, Italien und Spanien.