Toxische Quecksilberverbindungen gelangen zu großen Teilen von Mülldeponien in die Atmosphäre. So lautet das Ergebnis einer neuen US-Studie. Demnach setzen Bakterien die bereits toxischen Quecksilberhaltigen Substanzen aus Batterien, Thermometern oder alten Farbstoffen zu extrem giftigem Methylquecksilber um.
Dies zeigt, wie wichtig es ist, dass Quecksilber nicht in den normalen Hausmüll gelangt, warnen Steve E. Lindberg und sein Team vom
Oak Ridge National Laboratory. Er hatte das Gift in Deponiegasen entdeckt. Wie in der Fachzeitschrift
Atmospheric Environment berichtet, waren die Methylquecksilber-Konzentrationen in den Gasen mindestens tausendmal höher als in normaler Luft.
In die Umwelt gelangt das Nervengift sowohl aus offenen als auch aus abgedichteten Deponien. Ursprünglich stammen die Bakterien, die zu diesem Prozess beisteuern, aus Feuchtgebieten, wo sie Quecksilberhaltige Minerale umsetzen. Seit langem fragt man sich, wo das Methylquecksilber in der Luft herkommt. Nun scheint es gesichert, dass die Hauptquelle die Deponiegase sind.
Frieder Graef