Mit dem neuen Verfahren können auch Tierversuche in der Pharmaindustrie vermieden werden. Wolf: „Leber-, Darm- oder Nierenzellen wachsen auf einem Chip. Chemische Substanzen zur Krebsbekämpfung können direkt über den Chip als Sensor ohne Tierversuch getestet werden.“ Bisher sei die Chemotherapie bei Krebspatienten „wild gemacht“ worden und habe nur zu einer Trefferquote von 20 Prozent geführt. In Zukunft könnte diese Chemotherapie nach erfolgreicher klinischer Testung gezielt patientenorientiert eingesetzt werden.
Das weltweit neu entwickelte Verfahren aus München kann auch im Umweltbereich verwendet werden. Zellen auf den Chips werden dabei als „biologische Spürnasen“ eingesetzt, um etwa den Schadstoffgehalt im Wasser oder der Luft zu testen. Bei einem Pilotprojekt an der Ostsee über die Qualität der Küstengewässer sei das Verfahren bereits erfolgreich eingesetzt worden, sagte Wolf.