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Musik für die Eloquenz

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Musik für die Eloquenz
Eine frühe Musikerziehung kann Kindern helfen, gesprochene Sprache besser zu verstehen. Das schließt die amerikanische Forscherin Nadine Gaab vom Massachusetts Institute of Technology in Cambridge aus einem Vergleich der Sprachbegabung von Musikern und Nicht-Musikern. Musiker können demnach die einzelnen Laute der gesprochenen Sprache sehr viel besser auseinanderhalten.

Das Verstehen von Sprache ist schwieriger als es scheint: Das Gehirn muss einzelne Laute aus dem Sprachfluss herausfiltern und zu Worten zusammenfügen. In vielen Fällen sind die Unterschiede zwischen einzelnen Lauten, so genannten Phonemen, nur wenige Millisekunden lang. Bei „da“ und „ba“ sind dies beispielsweise nur 40 Millisekunden. Kinder mit Schreib- und Leseschwäche haben gerade bei solchen Unterscheidungen Schwierigkeiten.

Die Forscherin Nadine Gaab verglich das Hörverstehen von 14 Musikern mit dem von Nicht-Musikern. Die Musiker hatten bereits mit unter sieben Jahren angefangen, ein Instrument zu erlernen. Zum Zeitpunkt der Untersuchung spielten sie noch wöchentlich mehrere Stunden auf ihrem Instrument. Beide Gruppen konnten die Phoneme nach Tonhöhe und Lautstärke gut unterscheiden.

Wenn es allerdings ums Timing ging, also um Lautvariationen im Bereich weniger Millisekunden, so waren die Musiker deutlich überlegen. „ba“ und „da“, oder „ba“ und „wa“ konnten die musikalisch Gebildeten sehr viel souveräner unterscheiden. Auch hörten die Musiker kleinste Unterschiede zwischen Konsonant-Vokalfolgen wie „ga“ und „ka“ besser heraus. Dieses präzise Hörverstehen führe laut Gaab zu besseren sprachlichen Leistungen der Musiker. Damit sei geklärt, wieso Kindern mit Schreib-Lese-Schwäche durch musikalische Therapieelemente wie Singen oder rhythmische Spiele geholfen werden kann, erklärt die Forscherin.

Onlinedienst des Fachmagazins Science ddp/wissenschaft.de ? Martin Schäfer
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