Wie lange bei Fruchtfliegen ein Geschlechtsakt dauert, liegt in den Genen der Männchen. Das haben Laura M. Beaver und Jaga M. Giebultowicz von der Staatsuniversität von Oregon in Corvallis gezeigt. Demnach steuert die innere Uhr auch Verhaltensweisen, die nur Minuten andauern und nicht nur längerfristige Abläufe. Die Forscherinnen berichten über ihre Entdeckung in der Fachzeitschrift Current Biology (Bd. 14, S. 1492, DOI 10.1016/j.cub.2004.08.022).
Die beiden Wissenschaftlerinnen verglichen die Paarungsdauer von Fliegen, denen für die Steuerung der inneren Uhr nötige Gene fehlen, mit der genetisch vollständig ausgestatteter Fliegen. Das Liebespiel der mutierten Fliegen dauerte zum Teil um die Hälfte länger. Dabei bestimmte ausschließlich das Männchen, wann das Liebespiel beendet war, beobachteten die Forscherinnen. Die Fliegenmännchen ließen sich auch nicht durch Störfaktoren wie Dauerbeleuchtung verunsichern, die häufig die innere Uhr der Fliegen durcheinanderbringt.
Wie die entsprechenden Gene die Dauer von Verhaltensweisen und die Wahrnehmung kurzer Zeiträume beeinflussen, müsse noch erforscht werden, erklärt Giebultowicz. Ähnliche genetisch steuerte Mechanismen wie bei den Fliegen könne es auch beim Menschen geben.
ddp/bdw ? Benjamin Eckenfels
Teilen: