Die Muttermilch HIV-infizierter Frauen enthält Abwehrzellen, die das Aids-Virus angreifen und abtöten. Das berichtet ein amerikanisch-afrikanisches Forscherteam im Fachblatt „Journal of Virology“ (Nr. 76, S. 7365). Die Entdeckung könnte erklären, weshalb infizierte Mütter ihre Kinder beim Stillen nur selten mit dem Virus anstecken, obwohl ihre Milch Aidserreger enthält.
Die Wissenschaftler aus Sambia und dreier amerikanischer Universitäten hatten die Milchzellen von Frauen aus Afrika und den USA auf ihre Fähigkeit hin getestet, den Aids-Erreger und seine Bestandteile zu erkennen. Nur die Zellen HIV-infizierter Frauen zeigten dabei eine Reaktion. Als aktive Komponenten machten die Forscher spezielle Immunzellen aus, die auch bei der Bekämpfung des HI-Virus im Blut eine wichtige Rolle spielen.
Diese Zellen gelangen über die Milch in den Blutkreislauf des Neugeborenen und schützen ihn so vor einer Ansteckung. Zudem senken die Abwehrzellen vermutlich die Zahl der Viren in der Milch, schreiben die Forscher.
ddp/bdw – Ulrich Dewald
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