Fadenwürmer wurden von der Natur offenbar mit einem effizienteren Fortpflanzungsmechanismus bedacht als der Mensch: Während die heranreifenden Eier bei der Frau nur innerhalb eines schmalen Zeitfensters bereit für ein zukunftsträchtiges Rendezvous mit einer Spermazelle sind, reift bei den Nematoden genau dann ein Ei zur Befruchtung heran, wenn Sperma vorhanden ist. Ein Rezeptor schlägt dann nämlich Alarm und löst einen Eisprung aus.
Einzelheiten des Mechanismus haben David Greenstein und seine Kollegen von der Vanderbilt-Universität in Cold Spring Harbor (USA) am Fadenwurm
Caenorhabditis elegans erkundet. Über ihre Ergebnisse berichten sie in der Fachzeitschrift
Genes & Development (15. Januar).
Bei den Würmen ist aber nicht nur jeder Zeitpunkt für Sex passend, erklären die Forscher. Wenn kein geeigneter Partner zur Verfügung steht, können sich die Hermaphroditen überdies auch selbst befruchten.
Die Fortpflanzungsstrategie von Nematoden wie C. elegans ist zum Leidwesen vieler Menschen sehr erfolgreich. So vernichten die Fadenwürmer weltweit jedes Jahr Ernteerträge in Milliardenhöhe und sind für grassierende Krankheiten wie etwa die Flussblindheit verantwortlich.
ddp/bdw – Andreas Wawrzinek