Je stärker die Männer in Kontakt mit Pestiziden und Lösungsmitteln gekommen waren, desto geringer waren Bewegungsfähigkeit und Menge ihrer Spermien. Bei Männern, die wegen Unfruchtbarkeit überhaupt keine Kinder hatten, zeigte sich der Effekt am stärksten. „Die Studie macht klar, dass sich Umweltgifte auf die Hoden und die Sexualdrüsen auswirken“, erklärt Luc Multigner von Inserm. Die Hoden seien in Bezug auf die Einwirkung von Chemikalien höchst empfindlich.
Alejandro Oliva vom Italiano Garibaldi Hospital zufolge, ist Argentinien eines der Länder, die Pestizide am häufigsten einsetzen. Zwischen 1990 und 1998 sei die Ein- und Ausfuhr der Chemikalien um 270 Prozent gestiegen.
Wie eine aktuelle Studie der baden-württembergischen Akademie für Technikfolgenabschätzung (TA-Akademie) ergab, nimmt die Menge der verkauften Pflanzenbehandlungs- und Schädlingsbekämpfungsmitteln auch in Deutschland wieder zu – und das, obwohl moderne Spritzmittel bereits in kleinsten Mengen wirkten und die Anwendungstechnik immer ausgefeilter sei, so die TA-Akademie.