Außerdem entdeckten die Forscher auf Sardinien eine bislang unbekannte Unterart des in Europa überall verbreiteten Braunen Langohrs. „Die Existenz dieser beiden Fledermausarten, die nur auf Sardinien vorkommen, zeigt die große Bedeutung der Insel für die Erhaltung der europäischen Fledermaus-Population“, heißt es in einer Veröffentlichung der Forschergruppe in der Fachzeitschrift „Acta Chiropterologica“ (Bd. 4(2), S. 121).
„Die Population des sardischen Langohrs scheint nicht so klein zu sein. Weil es aber nur auf Sardinien vorkommt, ist es hochgradig schützenswert und wird auf der Roten Liste der in Europa schützenswerten Arten ganz nach oben kommen“, erklärt Andreas Kiefer zu der Entdeckung. Er und Michael Veith vom Institut für Zoologie der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz sowie Mauro Mucedda und Ermanno Pidinchedda vom Zentrum für die Beobachtung und den Schutz der Fledermäuse auf Sardinien haben die neue Art mit dem wissenschaftlichen Namen „Plecotus sardus“ an drei stark bewaldeten Stellen auf Sardinien gefunden – teilweise in Gebieten mit zahlreichen natürlichen Höhlen, die den Tieren auch zur Überwinterung dienen.
Der Mainzer Fledermausforscher war im Sommer 2002 in den Alpen schon einmal auf eine neue Art der Gattung der Langohren gestoßen: Das Alpenlangohr kommt in Höhenlagen vor und fällt durch sein weißes und langes Fell am Bauch auf.