Anzeige
1 Monat GRATIS testen, danach für nur 9,90€/Monat!
Startseite »

Neue Fledermausart auf Sardinien entdeckt

Erde|Umwelt

Neue Fledermausart auf Sardinien entdeckt
sardfledermaus.jpg
(Foto: Andreas Kiefer)
Wissenschaftler der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz haben zusammen mit italienischen Kollegen eine neue Fledermausart auf Sardinien entdeckt: Das „Sardische Langohr“. Damit sind jetzt fünf Langohr-Fledermäuse in Europa bekannt. Die Bestimmung gelang durch morphologische und genetische Untersuchungen.

Das „Sardische Langohr“ unterscheidet sich deutlich von den vier anderen Langohr-Fledermäusen in Europa durch die auffallende Länge des Ohrdeckels ? eine steife Hautfalte in der Ohrmuschelöffnung ? und durch die besondere Form des Penisknochens beim männlichen Tier. Diese äußeren Merkmale ergeben in Verbindung mit dem Ergebnis neuer molekularbiologischer Methoden, die Unterschiede in der Erbsubstanz aufzeigen können, ein eindeutiges Bild von der neuen Fledermausart.

Außerdem entdeckten die Forscher auf Sardinien eine bislang unbekannte Unterart des in Europa überall verbreiteten Braunen Langohrs. „Die Existenz dieser beiden Fledermausarten, die nur auf Sardinien vorkommen, zeigt die große Bedeutung der Insel für die Erhaltung der europäischen Fledermaus-Population“, heißt es in einer Veröffentlichung der Forschergruppe in der Fachzeitschrift „Acta Chiropterologica“ (Bd. 4(2), S. 121).

„Die Population des sardischen Langohrs scheint nicht so klein zu sein. Weil es aber nur auf Sardinien vorkommt, ist es hochgradig schützenswert und wird auf der Roten Liste der in Europa schützenswerten Arten ganz nach oben kommen“, erklärt Andreas Kiefer zu der Entdeckung. Er und Michael Veith vom Institut für Zoologie der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz sowie Mauro Mucedda und Ermanno Pidinchedda vom Zentrum für die Beobachtung und den Schutz der Fledermäuse auf Sardinien haben die neue Art mit dem wissenschaftlichen Namen „Plecotus sardus“ an drei stark bewaldeten Stellen auf Sardinien gefunden – teilweise in Gebieten mit zahlreichen natürlichen Höhlen, die den Tieren auch zur Überwinterung dienen.

Der Mainzer Fledermausforscher war im Sommer 2002 in den Alpen schon einmal auf eine neue Art der Gattung der Langohren gestoßen: Das Alpenlangohr kommt in Höhenlagen vor und fällt durch sein weißes und langes Fell am Bauch auf.

Anzeige
idw
Anzeige

Wissenschaftsjournalist Tim Schröder im Gespräch mit Forscherinnen und Forschern zu Fragen, die uns bewegen:

  • Wie kann die Wissenschaft helfen, die Herausforderungen unserer Zeit zu meistern?
  • Was werden die nächsten großen Innovationen?
  • Was gibt es auf der Erde und im Universum noch zu entdecken?

Hören Sie hier die aktuelle Episode:

Aktueller Buchtipp

Sonderpublikation in Zusammenarbeit  mit der Baden-Württemberg Stiftung
Jetzt ist morgen
Wie Forscher aus dem Südwesten die digitale Zukunft gestalten

Wissenschaftslexikon

Ars an|ti|qua  〈f.; – –; unz.; Mus.〉 die mehrstimmige Musik des 13. Jh. in Nordfrankreich; Ggs Ars nova … mehr

la|chen  〈V. i.; hat〉 durch Stimme u. Verziehen des Gesichts bei raschem, stoßweisem Ausatmen Heiterkeit, Freude od. Spott äußern ● dass ich nicht lache! das ist ja lächerlich, unglaubhaft, unsinnig; … mehr

Bull|dog|ge  〈f. 19; Zool.〉 stämmige engl. Hunderasse [<engl. bulldog … mehr

» im Lexikon stöbern
Anzeige
Anzeige
Anzeige