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Neue Methode für vorgeburtliche Tests ohne Fruchtwasseruntersuchung

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Neue Methode für vorgeburtliche Tests ohne Fruchtwasseruntersuchung
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mRNA, die von fetalen Genen abgelesen wird, gelangt in das mütterliche Blut (Dr. M.A. Ansary / Science Photo Library)
Einen neuen Ansatz für Gesundheitstests von Ungeborenen haben chinesische Forscher entdeckt. Das Team von der Chinesischen Universität in Hongkong spürte im Blut von Schwangeren Biomoleküle auf, die vom fetalen Gewebe der Plazenta stammen. Damit ließe sich die Gesundheit des Ungeborenen mit einem einfachen Bluttest der Schwangeren überprüfen, schreiben die Forscher in einer Vorabpublikation des Fachmagazins Proceedings of the National Academy of Sciences. Ein solcher Test könnte die mit einem Risiko für das Kind verbundenen Fruchtwasseruntersuchungen möglicherweise ersetzen.

Die Mediziner um Enders K. O. Ng nahmen von Frauen in verschiedenen Phasen der Schwangerschaft Blutproben. Darin entdeckten sie von dem Ungeborenen stammende Nukleinsäuren aus der Plazenta, so genannte RNA. Diese ist mit der Nukleinsäure DNA, dem Baustoff des Erbguts, chemisch verwandt. Bislang waren Y-Chromosomen aus DNA die einzigen fetalen Nukleinsäuren, die Forscher im Blut von Schwangeren bestimmten. Somit beschränkten sich Gentests aus Blutproben auf männliche Ungeborene. RNA dagegen geben weibliche Feten genauso ins Blut ab wie männliche.

Aus früheren Studien ist bekannt, dass die Menge an Nukleinsäuren im Blut der Schwangeren bei verschiedenen Störungen zunimmt. Über das Y-Chromosom konnten Forscher so etwa das Risiko für das Down-Syndrom oder für schwangerschaftsbedingten Bluthochdruck mit schweren Komplikationen, der so genannte Präeklampsie abschätzen. Ob sich dazu auch die fetale RNA eignet, ist noch unklar. Die Hongkonger Forscher sind jedoch zuversichtlich, dass in den kommenden Jahren verschiedene Tests auf Basis der fetalen RNA entwickeln werden können.

ddp/bdw ? Marcel Falk
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