Ein kürzlich in Amerika zugelassenes Medikament gegen Infektionen kann möglicherweise auch die Behandlung von Schlaganfallpatienten entscheidend verbessern. Zumindest in Tierversuchen konnte das so genannte „Activated Protein C“ (APC) das Ausmaß der Schäden bei einem Schlaganfall begrenzen, berichten amerikanische Mediziner im Fachmagazin „Nature Medicine“ (Online-Vorabveröffentlichung, DOI: 10.1038/nm826).
Wird der Blutfluss zu Gehirnteilen unterbrochen, gehen nicht nur die betroffenen Nervenzellen zugrunde, sondern in der Folge auch große angrenzende Hirnareale, die eigentlich noch gut mit Blut versorgt werden. Mediziner hoffen daher schon lange auf ein Medikament, das diese Folgeschäden unterbindet. Bisher erprobte Mittel haben zu starke Nebenwirkungen, um für alle Patienten in Betracht zu kommen.
Um so größer sind nun die Hoffnungen, dass APC hier zu einem Durchbruch in der Therapie führt. Das Medikament wurde bereits in klinischen Tests am Menschen erprobt und kann daher nun in einem beschleunigten Verfahren auch auf seine Wirkung bei Schlaganfall-Patienten hin untersucht werden, schreiben die Forscher um Berislav Zlokovic von der Universität Rochester.
Schlaganfälle sind die dritthäufigste Todesursache in den westlichen Ländern und gehören neben Autounfällen zu den häufigsten Gründen für bleibende Behinderungen.
ddp/bdw – Andreas Wawrzinek