Ein Team um Mercedes Gorre von der Universität von Kalifornien in Los Angeles (UCLA) bestätigt zwar, dass Gleevec im Frühstadium der betreffenden Leukämie enorm erfolgreich ist. Auch in fortgeschrittenen Fällen zeigt das Mittel vorerst Wirkung. Doch dann wird der Krebs häufig resistent gegen das Medikament und tritt wieder auf. Gorre und Kollegen gelang es, Ursachen für einen solchen Rückfall zu finden. Damit gebe es die Hoffnung, dass zusätzliche Mittel bei fortgeschrittener CML einem Rückfall in Zukunft vorbeugen könnten.
Die auch als Granulozyten-Leukämie bekannte Form von Blutkrebs wird durch einen Erbgutfehler ausgelöst, der zwei Gene mit einander verschmilzt und damit ein Krebsgen (Onkogen) schafft. Dieses schädliche Gen produziert ein Enzym, das die normale Bildung von weißen Blutkörperchen unterbricht. Gleevec blockiert dieses Enzym erfolgreich im Frühstadium des Leidens.
In Fällen fortgeschrittener Leukämie fand das US-Team häufig eine Mutation am Krebsgen, durch die Gleevec seine Fähigkeit verlor, das Enzym an sich zu binden und seine Wirkung auszuschalten. Bei einigen Kranken kurbelte das Krebsgen seine Aktivität an und schüttete so viel von dem Enzym aus, dass Gleevec überfordert war.
In Deutschland erkranken jährlich etwa 1.600 Menschen überwiegend im mittleren Lebensalter an dieser Form von Leukämie. dpa go xx tim 211029 Jun 01