Ein neuartiges Molekularsieb aus Titansilikat vermag verschiedene niedrigmolekulare Gasgemische zu trennen. Das berichten Forscher um Steven Kuznicki von der Engelhard Corporation in New Jersey im Wissenschaftsmagazin Nature (Band 412, S. 720-724).
Das Sieb zählt zu einer neuen Klasse bisher wenig untersuchter Zeolithe mit einer ungewöhnlichen Anordnung der Atome. Der Clou des schwammartigen Kristalls: Beim Erhitzen entweicht im Kristallgitter gefangenes Wasser, und die Gittermaschen ziehen sich zusammen. So können die Forscher über die Wahl der Temperatur gezielt Porendurchmesser zwischen 0,3 und 0,4 Milliardstel Metern einstellen.
Nur entsprechend kleine Gasmoleküle gelangen ins Innere des Kristalls und bleiben dort haften. Sind die Moleküle nur einen Deut größer als die Poren, müssen sie draußen bleiben. Auf diese Weise können auch Gemische aus Gasen mit ganz ähnlichen Moleküldurchmessern wie Sauerstoff-Stickstoff- oder Stickstoff-Methan-Mixturen wirkungsvoll getrennt werden.
Andrea Hoferichter
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