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Neues Verfahren zur Vorbeugung von Thrombosen in Aussicht

Erde|Umwelt Gesundheit|Medizin

Neues Verfahren zur Vorbeugung von Thrombosen in Aussicht
Eine neue Methode verlängert die Wirksamkeit von Medikamenten gegen Gefäßverschlüsse. Der Wirkstoff wird dazu auf die Oberfläche roter Blutkörperchen aufgebracht. So präpariert kann das Mittel im Blutkreislauf verweilen, ohne andere Gewebe zu schädigen. Das berichten amerikanische Forscher im Fachmagazin Nature Biotechnology (Online-Vorabveröffentlichung, DOI: 10.1038/nbt846).

Durch die Kopplung an die Erythrozyten kann der Wirkstoff neu entstehende Blutgerinnsel von innen auflösen. Den Forschern um Vladimir Muzykantov von der Universität von Pennsylvania in Philadelphia gelang es mittels ihrer neuen Methode, Venenthrombosen und Lungenembolie bei Ratten und Mäusen zu verhindern. Sich bildende Gerinnsel wurden sehr schnell wieder aufgelöst, so dass es nicht zu einem längeren Stau kommen konnte: Der freie Blutstrom war nach 10 bis 20 Minuten wieder hergestellt. Dazu musste der gekoppelte Wirkstoff allerdings bereits vor einer Thrombosebildung intravenös injiziert werden.

Thrombosemedikamente sind wegen ihrer Nebenwirkungen gefährlich. Sie können bestehende Wundverschlüsse öffnen oder aus den Gefäßen austreten und in Organen großen Schaden anrichten. Zudem werden sie im Körper sehr schnell abgebaut, so dass nur eine lokale Behandlung möglich ist. Wenn Wirkstoffe jedoch an die Oberfläche roter Blutkörperchen gebunden werden, können sie die Gefäße nicht verlassen, greifen keine verheilenden Wunden an und bleiben zudem zehnmal länger im Kreislauf als das freie Medikament. In dieser Form lassen sie sich somit bereits vorbeugend verabreichen.

Bei dem von den Wissenschaftlern verwendeten Medikament handelt es sich um ein Enzym mit der Bezeichnung t-PA, das zu den so genannten Plasminogenaktivatoren gehört. Es wird lokal zur Auflösung der bei Herzinfarkten oder Schlaganfällen auftretenden Gefäßverschlüsse eingesetzt.

ddp/bdw ? Christine Harbig
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