Menschen mit einer besonderen Vorliebe für Süßes und gleichzeitig einer ausgeprägten Neugier neigen verstärkt zur Alkoholsucht. Darauf deutet eine Studie amerikanischer Wissenschaftler hin, die Alkoholismus in Verbindung mit dem Auftreten bestimmter Charakterzüge brachten. Die Forscher berichten über ihre Ergebnisse in der Fachzeitschrift Alcoholism: Clinical & Experimental Research (Bd. 28, S. 1299).
An der Studie nahmen 165 Probanden mittleren Alters teil, die alle für lokale Alkohol- oder Drogensucht-Programme zugelassen waren oder Familienangehörige mit Suchtproblemen hatten. Alexei Kampov-Polevoy und seine Kollegen der Mount Sinai School of Medicine in New York analysierten die Persönlichkeit der Probanden und testeten deren Affinität zu Süßem. Ein Kombination aus einer Schwäche für Süßigkeiten und dem Hang, immer wieder Neues auszuprobieren, schien sich dabei besonders stark auf das Suchtverhalten auszuwirken: “Probanden, die beide Charakterzüge zugleich zeigten, waren fast alle Alkoholiker”, erklärt Kampov.
Die Resultate könnten dabei behilflich sein, gefährdete Jugendliche zu erkennen und sich frühzeitig um Prävention zu kümmern. “Näheres über die biologischen Zusammenhänge der beiden Eigenschaften zu erfahren, könnte auch dem besseren Verständnis der Pathophysiologie und Genetik des Alkoholismus dienen”, blickt Kampov in die Zukunft.
ddp/bdw ? Dirk Gilson
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