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Neuseeland-Fledermaus: Mit Ohren und Nase auf Beutejagd

Erde|Umwelt

Neuseeland-Fledermaus: Mit Ohren und Nase auf Beutejagd
Die kurzschwänzige Neuseeland-Fledermaus (Mystacina tuberculata) hat für die Beutejagd in der Luft und auf dem Boden verschiedene Strategien entwickelt: Fliegende Insekten ortet sie per Echolot. Doch ein am Boden lebendes Opfer spürt sie auf, indem sie dessen Geräuschen folgt. Auch ihre feine Nase kommt ihr bei dieser Art der Nahrungssuche zur Hilfe, berichten britische und neuseeländische Forscher im Fachmagazin Journal of Experimental Biology (Bd. 206, S. 4209).

Anders als andere Fledermausarten jagt die kurzschwänzige Neuseeland-Fledermaus am Boden lebende Insekten nicht aus dem Flug heraus. Erst nach der Landung beginnt sie mit der Suche nach der Beute, beobachteten Gareth Jones von der Universität Bristol und seine Kollegen. Sie vergruben Mehlwürmer unter einem Haufen von Laubabfällen um zu beobachten, wie die Fledermäuse ihre Beute ausfindig machen.

In der Luft erkennen die Fledermäuse Insekten, indem sie Schreie im Ultraschallbereich ausstoßen, die von der Beute reflektiert werden. Dieses Echo können die Fledermäuse wahrnehmen und von anderen Echos unterscheiden. Mit den Blättern machten die Biologen diese Art der Suche jedoch unmöglich, da deren Echos die der Beutetiere überlagern und damit unkenntlich machen. Trotzdem fanden die Fledermäuse die im Laub vergrabenen Mehlwürmer überraschend schnell ? an den Geräuschen, die die Würmer selbst verursachen, vermuten die Forscher.

Nachdem sie gelandet waren, vergruben die Fledermäuse häufig ihren Kopf tief im Laub. Die Wissenschaftler gehen daher davon aus, dass die Nase den Tieren bei der Beutesuche hilft. Da sie sich auch von Nektar ernähren, haben sie wahrscheinlich einen hoch entwickelten Geruchssinn.

Vor der Besiedelung Neuseelands durch den Menschen waren Mystacina tuberculata und eine zweite Fledermausart die einzigen dort lebenden Säugetiere. Da natürliche Feinde fehlten, konnten sie ohne Gefahr auch auf dem Boden nach Nahrung suchen. Die Tiere können ihre Flügel sehr eng zusammenfalten, so dass sie auch die Unterarme für die Fortbewegung auf dem Boden nutzen können. Ihre Füße und Beine sind kräftiger als die anderer Fledermausarten, und die Krallen sind auch zum Graben geeignet. Die Wissenschaftler schätzen, dass die kleinen Säuger etwa 40 Prozent ihrer Zeit auf dem Boden verbringen.

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ddp/bdw ? Katharina Vogelmann
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