Wildnisgebiete machen immer noch fast die Hälfte der gesamten Landfläche der Erde aus. Diese Regionen werden zwar nur von einem geringen Prozentsatz der Erdbevölkerung bewohnt, dennoch sind die letzten ursprünglichen Landschaften stark bedroht. Das ergab eine Untersuchung der Gesellschaft für Conservation International. Die Ergebnisse der Studie, an der über zweihundert Wissenschaftler aus verschiedenen Ländern teilnahmen, sind in dem Buch „Wilderness: Earth’s Last Wild Places“ (University of Chicago Press, 2003) veröffentlicht.
Damit eine Region als Wildnis bezeichnet wird, muss noch mindestens 70 Prozent ihrer ursprünglichen Vegetation intakt sein. Außerdem muss sie wenigstens 10.000 Quadratkilometer groß sein und es dürfen dort nicht mehr als fünf Menschen pro Quadratkilometer leben.
Die beschriebenen Regionen setzen sich aus unterschiedlichen Landschaftsarten zusammen: beispielsweise die Mopane-Waldlandschaften im südlichen Afrika, in denen die größte Population afrikanischer Elefanten lebt, die Wüsten in Arizona, Kalifornien und Mexiko, bis hin zu den Regenwäldern am Amazonas, in denen 30.000 Pflanzenarten und 122 Affenarten, die nur in diesen Gebieten vorkommen. Obwohl diese Gebiete bisher noch größtenteils intakt sind, gefährden zunehmendes Bevölkerungswachstum und die Nutzung natürlicher Ressourcen, wie Holz und Landwirtschaft, ihr weiteres Bestehen.
Teresa Baethmann