Nora de Leeuw vom Birkbeck College in London nutzte nun die Hilfe von Computern, um den Weg der Fluoride in den Zahn zu simulieren. Dabei entdeckte sie, dass die Beziehung zwischen dem negativen Fluorid und dem positiven Kalzium oberflächlicher zu sein scheint als bisher vermutet: Die Fluoridionen bleiben fest an einigen Kalziumteilchen an der Zahnoberfläche haften und verankern die positiven Teilchen so in einem festen Netzwerk, dass sie nicht mehr weggespült werden können.
Da die Fluoride nur in die äußersten Schichten des Zahnschmelzes eindringen, werden sie beim Kauen wieder abgeschliffen, sagt de Leeuw. Um also einen langfristigen Effekt zu erzielen, muss eine Fluoridbehandlung, sei es beim Zahnarzt oder durch Zahncreme beim täglichen Zähneputzen, ständig wiederholt werden. Nora de Leeuws Ergebnisse zeigen auch, dass es nicht nötig ist, als kleines Kind bereits Fluorid mit dem Trinkwasser oder der Nahrung aufzunehmen: Der weitverbreitete Glaube, Fluorid müsse bereits bei der Bildung der Zähne im Kleinkindalter eingebaut werden, lässt sich durch ihre Ergebnisse nicht bestätigen.