Extreme Höhen bereiten Bergsteigern oft Kopfschmerzen. Dagegen scheint das gängige Kopfschmerzmittel Paracetamol ebenso gut zu helfen wie Ibuprofen, ein anderes Schmerzmedikament. Das haben amerikanische Wissenschaftler in einer Studie am Mount Everest in Nepal gezeigt. Der Vorteil von Paracetamol ist, dass es weniger Nebenwirkungen zeigt als Ibuprofen. Ihre Ergebnisse veröffentlichen die Wissenschaftler in der Fachzeitschrift „Journal of Emergency Medicine“ (Maiausgabe).
Die so genannte akute Berg- oder Höhenkrankheit tritt auf, wenn sich der Körper nicht schnell genug an die verringerte Sauerstoffmenge in zunehmender Höhe anpassen kann ? beispielsweise wegen eines zu raschen Aufstiegs. Erste Symptome dafür sind schwere Kopfschmerzen, Appetitlosigkeit, Übelkeit und Schlaflosigkeit. Die Wissenschaftler um Stuart Harris vom Allgemeinen Krankenhaus in Massachusetts in Boston verglichen nun Paracetamol und Ibuprofen in einer Doppelblindstudie mit über siebzig kopfschmerzgeplagten Wanderern in einer Höhe von 4.200 Metern am Mount Everest. Beide Medikamente halfen gleich gut ? doch Paracetamol verursachte keine Magen-Darm-Probleme und konnte nicht mit schwereren Nebenwirkungen wie dem Höhenlungenödem in Verbindung gebracht werden. Letzteres besteht in einer Flüssigkeitsansammlung in der Lunge und äußert sich durch starke Atembeschwerden verbunden mit weißem Auswurf. Es scheint vermehrt aufzutreten, wenn Bergsteiger bestimmte Medikamente, so genannte nicht-steroidale Antirheumatika wie etwa Ibuprofen, einnehmen. Der Grund dafür könnte sein, dass diese Mittel wohl teilweise zu Verengungen in der Lungenblutgefäßen führen.
Die manchmal sogar lebensbedrohlichen Symptome der Höhenkrankheit lassen sich jedoch von vorneherein vermeiden: Experten raten, den Körper langsam an die Höhe anzupassen, sich nicht zu überanstrengen und bei etwaigen Beschwerden sofort abzusteigen.
ddp/bdw ? Stefanie Offermann
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