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Petition für den Jaguar-Schutz

Aktion

Petition für den Jaguar-Schutz
Der größten Raubkatze Amerikas geht es schlecht. Der WWF will nun öffentlichen Druck für die Umsetzung eines Rettungsplans generieren. (Bild: tane-mahuta/iStock)

Amerikas größte Katze braucht Hilfe: Eine Unterschriften-Aktion des WWF soll die lateinamerikanischen Regierungen nun dazu aufrufen, den länderübergreifenden Rettungsplan „Jaguar Road Map“ endlich konsequent umzusetzen. Dabei sollen Korridore entstehen, um die zerstückelten Rückzugsgebiete der Großkatze miteinander zu verbinden. Grundsätzlich muss für den Erhalt des Jaguars und seiner Heimat aber vor allem die Entwaldung eingedämmt werden. Wie die Naturschutzorganisation betont, sind auch die Europäer für die Ausweitung des Sojaanbaus in Südamerika verantwortlich: „Deutsche Schweine fressen den Jaguar“, so der WWF.

Kraftvoll, elegant und geheimnisvoll – der Jaguar (Panthera onca) ist geradezu ein Symboltier der Natur Lateinamerikas. Mit einer Kopf-Rumpf-Länge von bis zu 185 Zentimetern ist er nach dem Tiger und dem Löwen die drittgrößte Katze der Welt. Als Spitzenräuber hat er für Ökosysteme eine wichtige Bedeutung und zudem ist der Jaguar eine sogenannte Indikator-Art: Wenn es dem Räuber gut geht, geht es auch dem jeweiligen Ökosystem gut. Die Hälfte seines ursprünglichen Lebensraums von Nordamerika bis Argentinien hat der Jaguar allerdings bereits verloren. Entwaldung, landwirtschaftliche Nutzung, Bergbau- und Energieprojekte, Waldbrände, Urbanisierung und die Wilderei treiben ihn immer mehr in die Enge. Viele der schrumpfenden Lebensräume sind außerdem voneinander abgeschnitten, wodurch die Tiere unter Inzucht leiden.

Öffentlicher Druck für den Schutz

Diese 34 Einzelpopulationen des Jaguar sind auch stark bedroht – mit nur einer Ausnahme: Im Amazonasregenwald gibt es noch vergleichsweise viele Jaguare. Sie repräsentieren 90 Prozent des gesamten Bestands. „Man muss allerdings kein Mathe-Ass sein, um zu verstehen, dass die Situation kritisch ist“, sagt Dirk Embert vom WWF Deutschland. „Den Jaguaren im Amazonas geht es zwar noch relativ gut, aber je mehr Tropenwald wir dort an den Raubbau verlieren, desto mehr Lebensraum verlieren die Jaguare in ihrem wirklich letzten Rückzugsgebiet“, so Embert.

Für den Jaguar-Schutz wurde bereits 2018 das internationale Projekt Jaguar-Roadmap 2030 ins Leben gerufen. 14 der insgesamt 18 Jaguar-Verbreitungsländer haben darin vereinbart, die 30 wichtigsten Lebensräume der Katze stärker zu schützen und miteinander zu verbinden. Außerdem sollten lokale Gemeinschaften und indigene Völker Unterstützung für die Vermeidung von Mensch-Tier-Konflikten erhalten. Seitdem habe es allerdings allenfalls minimale Fortschritte gegeben, beklagt der WWF. Die Naturschutzorganisation hat daher eine Petition gestartet, an der sich jeder online beteiligen kann. Das Ziel ist es, öffentlichen Druck und Aufmerksamkeit zu generieren, damit die 14 Regierungen in Lateinamerika ihren Zusagen nun endlich Taten folgen lassen. Darüber hinaus werden Guyana, Französisch-Guayana, Nicaragua und Venezuela aufgefordert, sich der Initiative anzuschließen.

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Korridore und Kampf gegen die Entwaldung

Wie der WWF betont, ist für den langfristigen Erhalt der Populationen vor allem ein kontinentaler Korridor nötig, der die letzten Rückzugsräume der Jaguare miteinander verbindet. „Der Jaguar fühlt sich in der Savanne ebenso zuhause wie im tropischen Regenwald. Er ist ein Überlebenskünstler, der selbst Barrieren wie den Panamakanal durchschwimmen kann“, sagt Embert. Trotzdem müssen wir diesen Tieren Bewegungsmöglichkeiten bieten und der Fragmentierung der Lebensräume entgegentreten, so der WWF.

Wie der Embert betont, halten auch wir in Deutschland einen Hebel in der Hand, um den Jaguar und seine Lebensräume zu schützen: „Ökosysteme in ganz Südamerika müssen riesigen Soja-Monokulturen weichen. Soja ist quasi der Treibstoff unserer konventionellen Massentierhaltung. Überspitzt könnte man auch sagen: Deutsche Schweine fressen den Jaguar“, so Embert. Denn der Soja-Anbau ist einer der Haupttreiber der Entwaldung in Lateinamerika und verursacht fast der Hälfte der durch EU-Importe indirekt bedingten Entwaldung. Deutschland ist dabei der zweitgrößte Soja-Importeur in der Europäischen Union. „Wenn wir die Jaguar-Populationen im Amazonas, in der Cerrado-Savanne und in den Trockenwäldern des Chaco erhalten wollen, müssen wir unseren Entwaldungs-Fußabdruck durch ein wirkungsvolles EU-Lieferkettengesetz verringern“, meint Embert.

Link zur Mitmachaktion für den Jaguar-Schutz

Quelle: WWF World Wide Fund For Nature

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