In der Krebstherapie können Placebos zwar Schmerzen lindern und den Appetit stärken, den Tumor können die Scheinmedikamente jedoch offenbar nicht bekämpfen. Das berichtet ein französisch-kanadisches Forscherteam in der Fachzeitschrift Journal of the National Cancer Institute (Ausgabe vom 1. Januar: Bd. 95, S. 19).
Gisèle Chvetzoff vom Centre Léon Bérard in Lyon, France und Ian Tannock vom Princess Margaret Hospital in Toronto haben die Ergebnisse von Untersuchungen analysiert, die sich mit der Placebowirkung bei Krebspatienten beschäftigt hatten. Sie trugen dazu Daten aus knapp fünfzig Studien zusammen.
In einigen Versuchen hatte etwa jeder fünfte Patient, der ohne sein Wissen ein wirkungsloses Scheinmedikament erhalten hatte, über nachlassende Schmerzen berichtet. Außerdem zeigten in manchen Studien fast ein Drittel der Placebo-Behandelten einen gestärkten Appetit. Doch der Tumor selbst hatte nur in Einzelfällen auf die Behandlung mit einem Scheinmedikament angesprochen, fanden die beiden Wissenschaftler.
ddp/bdw – Cornelia Pfaff