Mit einer innovativen Plasma-Sonde wollen US-Wissenschaftler von der Stanford University in Kalifornien verstopfte Venen in der Netzhaut wieder durchlässig machen. Ähnlich wie beim Herzen können auch im Auge blockierte Blutgefäße fatale Folgen haben. Da das Blut nicht mehr optimal zirkulieren kann, kann ein erhöhter Druck starke Schmerzen verursachen, so dass im Endstadium sogar die Entfernung eines Auges nötig werden könnte.
„Wenn man die Spitze dieser neuen Sonde nah genug an die blockierte Vene heranbringt, kann man die Arznei in diese einführen, so dass sich die Verstopfung auflöst“, beschreibt Augenarzt Daniel den Vorteil seiner Methode. Herzstück der Plasma-Sonde ist dabei eine winzige Hohlnadel mit einer feinen Elektrode innen und einem Metallschild außen. Wird eine Spannung von rund 1.000 Volt angelegt, bildet sich in dem Zwischenraum ein extrem heißes Plasma, in dem sich eine schnell expandierende Dampfblase ausdehnt. Wird die Spannung wechselweise an und aus geschaltet, kollabiert die Blase innerhalb einem millionstel Bruchteil einer Sekunde. Bei jeder Expansion ist der Druck allerdings so groß, dass eine Salzlösung, die das Lysemittel enthält, durch ein winziges Loch in der Venenwand in das Blutgefäß eindringen kann.
Bisher ist es ausgesprochen schwierig, ein so genanntes Lysemittel in die blockierten Augenvenen zu bringen. Selbst winzige Nadeln könnten schwere irreparable Schäden hinterlassen. Palanker will nun die Plasma-Sonde an Gewebeproben testen. Er hofft damit so winzige Schnitte ausführen zu können, dass diese Methode selbst feine Laserskalpelle in der Genauigkeit übertrifft.
Jan Oliver Löfken
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