Bei den bislang angewandten Immuntherapien soll das Immunsystem angeregt werden, indem den Patienten eine Dosis des Stoffes verabreicht wird, auf den sie allergisch reagieren. Die folgende Immunreaktion ist jedoch häufig so stark, dass die Impfung mehr schadet als nutzt. Um eine solche Überreaktion zu verhindern, veränderten Valenta und seine Kollegen Birkenpollenallergene so, dass sie etwa 100mal schwächer wirkten als die natürliche Variante. Mit diesen abgeschwächten Allergenen impften die Forscher die Probanden einmalig und beobachteten anschließend ein Jahr lang deren Immunreaktionen.
Bei den geimpften Teilnehmern war die allergische Reaktion bei Kontakt mit natürlichen Birkenpollen deutlich abgeschwächt, entdeckten die Wissenschaftler. Die Bildung der entzündungserregenden Antikörper ließ nach, während eine andere Sorte Antikörper, die allergische Reaktionen blockiert, stark zunahm. Auch die so genannten Kreuzallergien, die bei Pollenallergikern häufig auftreten und meistens gegen Nahrungsmittel wie Nüsse, Äpfel und Sellerie gerichtet sind, waren nach der Impfung deutlich schwächer. Die Forscher wollen nun ihre Impfstrategie weiterentwickeln, damit sie sowohl zur Behandlung als auch zur Vorbeugung bei Allergien eingesetzt werden kann.