Für eine ökologischere Zukunft brauchen wir clevere Ideen! In diesem Sinne haben das Bundesumweltministerium (BMU) und das Umweltbundesamt (UBA) neun herausragende Leistungen im Bereich nachhaltiges Design mit dem Bundespreis Ecodesign ausgezeichnet. Um die Projekte zu veranschaulichen, haben die Veranstalter allen Preisträgern jeweils einen kurzen Präsentationsfilm gewidmet.
Bereits seit 2012 rückt der Bundespreis Ecodesign jedes Jahr auch einmal die positiven Entwicklungen im Bereich Ökologie ins Rampenlicht. Gemeinsam mit dem Internationalen Design Zentrum Berlin loben BMU und UBA den Wettbewerb in vier Kategorien aus: Produkte, Dienstleistungen, Konzepte und Nachwuchsarbeiten. Die Teilnahme an der Auswahl steht dabei Unternehmen aller Größen und Branchen sowie Newcomern offen. Ab Februar 2019 werden alle prämierten und auch die nominierten Beiträge in einer Wanderausstellung zu sehen sein, kündigen die Veranastalter an.
Bundesumweltministerin Svenja Schulze sagt über die diesjährige Auswahl: „Die Bandbreite der prämierten Projekte zeigt, in wie vielen Bereichen kreative Lösungen für mehr Nachhaltigkeit beim Konsum möglich sind, die Design und Ökologie vereinen. Ich wünsche allen Preisträgern, dass die ausgezeichneten Produkte und Dienstleistungen eine weite Verbreitung finden. Wenn wir unseren Konsum nachhaltiger gestalten, können wir unsere Umwelt und unsere Lebensgrundlagen dauerhaft bewahren“, sagt Schulze. UBA-Präsidentin Maria Krautzberger fährt fort: „Ich freue mich, dass das Interesse am Wettbewerb gerade bei Designerinnen und Designern so groß ist. Ihre Arbeit steht ganz am Anfang von nachhaltigen Produkten und kann einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz leisten.“
In der Kategorie Produkt wurden vier Kandidaten prämiert:
„GOTS-zertifizierte und gewaltfreie Bioseide – Cocccon“
Der Einsatz von Chemikalien in der Seidenraupenzucht bedroht viele Tier- und Pflanzenarten. Cocccon hat ein natürliches Mittel entwickelt, das ähnliche Ergebnisse wie chemische Pestizide erzielt.
Haushaltsprodukt „1 für 4 Papier“ – COMPOSTELLA
„1 für 4 Papier“ ist ein reines Zellulosepapier, das aus Holz hergestellt wird, das bei der Waldpflege anfällt. Dank einer mechanischen Behandlung ist das Papier fettdicht, hitzebeständig und für den direkten Kontakt mit Lebensmitteln geeignet. Es kann somit konventionelle Haushaltsprodukte wie Alu- und Frischhaltefolie sowie silikonisiertes Backpapier ersetzen.
Modular aufgebautes Smartphone – SHIFT GmbH
„SHIFT6m“ ist ein Smartphone, das viele austauschbare Elemente aufweist. Klick- und Schraubverbindungen erleichtern die Reparatur der Komponenten und tragen zu einer Verlängerung der Lebensdauer bei.
Nachrüstbarer Fahrradmotor – VELOGICAL engineering GmbH
„VELOSPEEDER“ ist ein ultraleichter nachrüstbarer Fahrradmotor. Angebracht an der Hinterradfelge, verwandelt der Reibradantrieb ein herkömmliches Fahrrad in ein Elektrofahrrad.
Kategorie Service:
Die ehrenamtliche Initiative „Refill“ setzt sich für kostenfreies Leitungswasser für unterwegs ein. Teilnehmende Läden füllen mitgebrachte Wasserflaschen ohne Entgelt auf.
Kategorie Konzept:
„Magnic Microlights“ sind Bremsschuhe mit einer integrierten Dynamo-Fahrradbeleuchtung. Die berührungslosen, auf Wirbelstrombasis arbeitenden Felgendynamos funktionieren ohne Zusatzkomponenten und können an Fahrradfelgen aus Aluminium montiert werden. Auf Batterien, störanfällige Kabel oder zusätzliche Halterungen kann somit verzichtet werden.
In der Kategorie Nachwuchs wurden drei Kandidaten prämiert:
Türzarge mit integrierter Modulschnittstelle – M-frame
„M-Frame“ ist ein raffinierter Türrahmen mit integrierter Modulschnittstelle. Nahe Objekte wie Lichtschalter oder Thermostate können darüber gebündelt mit Strom versorgt werden. Eine Öffnung der Wand und das individuelle Verkabeln sind somit unnötig.
Urban-Mining-Projekt – Shards
Im Rahmen dieses Projekts werden aus Bauschutt stammende Ziegel und Alt-Glas zerkleinert, vermischt und zu Fliesen gebrannt. Ihre Farbe und Optik wird durch die Mischung und die Brenntemperatur bestimmt.
Wiederverwendung von Bauschutt – URBAN TERRAZZO
„URBAN TERRAZZO“ nutzt Bauschutt für ein neues Oberflächenmaterial: Beton, Ziegel und andere Baustoffe werden nach den Prinzipien der traditionellen Terrazzo-Kunst und mithilfe zeitgenössischer Technologie zusammengefügt.
Weitere Informationen zu den prämierten und nominierten Beiträgen sowie zur Jury finden Sie hier.
Quelle: Umweltbundesamt