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Prostatakrebs: Bestrahlung und Operation verlängern auch bei älteren Patienten die Lebenserwartung

Erde|Umwelt Gesundheit|Medizin

Prostatakrebs: Bestrahlung und Operation verlängern auch bei älteren Patienten die Lebenserwartung
Bei Prostatakrebs erhöht eine Bestrahlung oder Operation bei älteren Männern die durchschnittliche Lebenserwartung um rund drei Jahre. Zu diesem Ergebnis kommen amerikanische Forscher nach einer Studie an knapp 49.000 Männern im Alter zwischen 65 und 80 Jahren. Die Ergebnisse könnten zu einer Neubewertung der bei manchen älteren Krebspatienten verfolgten so genannten „Watchful-waiting“-Strategie („vorsichtiges Abwarten“) führen. Dabei wird die Krebserkrankung beobachtet, aber nicht behandelt, da Aufwand und Risiken einer Behandlung im Verhältnis zur dadurch gewonnenen Lebenszeit zu groß sein können.

Prostatakrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Männern. Jedes Jahr werden in Deutschland mehr als 40.000 Neuerkrankungen registriert. Da jedoch das Alter der Männer bei der Diagnose im Durchschnitt bei über 70 Jahren liegt und die Krebserkrankung in vielen Fällen sehr langsam fortschreitet, hat Prostatakrebs im Vergleich zu anderen Krebsarten auf die Lebenserwartung nur einen geringen Einfluss. Viele der Patienten sterben an einer anderen Todesursache, bevor der Krebs überhaupt gefährlich werden kann. Wenn der Tumor nur langsam wächst und lokal begrenzt ist, wird daher bei älteren Patienten häufig auf Therapien wie eine Bestrahlung oder Operation verzichtet. Dies gilt besonders für Patienten mit anderen schweren Erkrankungen.

Mit ihrer Studie liefern die Wissenschaftler nun jedoch Argumente, die für eine Behandlung sprechen. Bei den knapp 49.000 untersuchten Männern war mindestens ein Jahr vor Beginn der Studie Prostatakrebs diagnostiziert worden, der sich jedoch noch nicht über die Prostata hinaus ausgebreitet hatte. Das Durchschnittsalter bei der Diagnose lag bei 72 Jahren. Bei knapp 20.000 der Patienten wurde der Krebs mit Bestrahlungen behandelt, bei 14.000 wurde operiert und die restlichen 15.000 blieben unbehandelt.

Während bei den behandelten Patienten die durchschnittliche Lebenserwartung noch 13 Jahre betrug, lebten die unbehandelten im Schnitt noch 10 Jahre, ergab die Auswertung. Diese Zahlen sprächen dafür, bei Männern, die für eine Behandlung grundsätzlich infrage kommen, eher eine Bestrahlung oder Operation in Betracht zu ziehen, kommentiert Wong die Ergebnisse. Eine im vergangenen Jahr vorgestellte, kleinere Studie aus Skandinavien war zu ähnlichen Ergebnissen gekommen.

Yu-Ning Wong (Fox-Chase-Krebszentrum, Philadelphia) et al.: Beitrag auf einem Symposium über Prostatakrebs, San Francisco ddp/wissenschaft.de ? Ulrich Dewald
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