Um auszuschließen, dass das Protein doch im somatischen Zellkörper produziert wurde und dann auf Wanderschaft ging, schnitten die Forscher die Dendriten vom restlichen Neuron ab. Die Dendriten leuchteten daraufhin auch von ganz alleine. Somit muss in diesen Strukturen eine eigenständige Proteinsynthese stattfinden. Die Ergebnisse unterstützen die seit zwei Jahrzehnten bestehende Hypothese, dass die Proteinsynthese vom Zellkörper getrennt stattfinden kann.
Für die Zelle ist dieses Vorgehen viel effizienter und ökonomischer, als wenn alle Proteine erst einen weiten Weg vom Entstehungsort bis in die äußersten Spitzen der Dendriten zurücklegen müssten. Auch scheinen die Ausläufer mit ihrer eigenen Proteinsynthese aktiv in die Verbindungen zwischen Nervenzellen eingreifen zu können. Darüber wird die Stärke der bestehenden Verbindung bestimmt und letztendlich die neuronalen Aktivitäten wie Lernen und Gedächtnis, beeinflusst.