Anzeige
1 Monat GRATIS testen, danach für nur 9,90€/Monat!
Startseite »

Punktsieg für Mutters Verwandte

Erde|Umwelt Gesellschaft|Psychologie

Punktsieg für Mutters Verwandte
Menschen behandeln nicht alle ihre Cousins und Cousinen gleich: Sie bevorzugen die Verwandten mütterlicherseits, haben amerikanische Forscher herausgefunden. Die Wissenschaftler führen dies darauf zurück, dass Menschen die Wahrscheinlichkeit, mit den Verwandten der Mutter tatsächlich leiblich verwandt zu sein, unbewusst größer einschätzen. Denn während die Mutterschaft von Kindern zweifelsfrei feststeht, besteht bei der Vaterschaft ein gewisses Risiko, von einem anderen Mann als angenommen gezeugt worden zu sein.

Joonghwan Jeon und David Buss befragten die über 190 Studienteilnehmer nach der Beziehung zu ihren Cousins und Cousinen und der Bereitschaft, diesen in einer lebensbedrohlichen Situation selbstlos zu helfen, wie etwa die Verwandten in einer gefährlichen Aktion aus einem brennenden Haus zu retten. Dabei zeigte sich, dass die Teilnehmer den Nachkommen der Schwester ihrer Mutter emotional am nächsten standen ? zu ihnen sind sie über zwei „sichere“, das heißt nicht in Zweifel gezogene, mütterliche Verbindungen verwandt.

Ebenso würden sie diesen eher selbstlos helfen als den Cousins, zu denen sie nur eine „sichere“ mütterliche und zusätzlich eine „unsichere“ väterliche Verwandtschaftsverbindung haben, also den Nachkommen von Mutters Bruder oder Vaters Schwester. Am wenigsten Nächstenliebe brachten die Befragten den Kindern von Vaters Bruder entgegen. Laut den Forschern wurde während der Evolution die Entwicklung der menschlichen Nächstenliebe Cousins und Cousinen gegenüber von der Unsicherheit einer Vaterschaft beeinflusst. Frühere Studien hatten bereits engere Bindungen zwischen Kindern und ihrer Mutter sowie den Großeltern, Tanten und Onkeln mütterlicherseits nachgewiesen.

Joonghwan Jeon und David Buss (Unversität von Texas, Austin): Proceedings of the Royal Society B, DOI 10.1098/rspb.2006.0366 ddp/wissenschaft.de ? Fabio Bergamin
Anzeige

Wissenschaftsjournalist Tim Schröder im Gespräch mit Forscherinnen und Forschern zu Fragen, die uns bewegen:

  • Wie kann die Wissenschaft helfen, die Herausforderungen unserer Zeit zu meistern?
  • Was werden die nächsten großen Innovationen?
  • Was gibt es auf der Erde und im Universum noch zu entdecken?

Hören Sie hier die aktuelle Episode:

Aktueller Buchtipp

Sonderpublikation in Zusammenarbeit  mit der Baden-Württemberg Stiftung
Jetzt ist morgen
Wie Forscher aus dem Südwesten die digitale Zukunft gestalten

Wissenschaftslexikon

Lun|gen|em|bo|lie  〈f. 19; Med.〉 Absterben eines Lungengewebsabschnitts infolge Verstopfung eines Blutgefäßes in der Lunge

Ver|stär|ker  〈m. 3〉 1 〈Fot.〉 Lösung zur Hebung der Bildkontraste eines schwachbelichteten Negativs 2 〈El.〉 Schaltung zum Verstärken von Strömen, Spannungen u. elektromagnet. Wellen … mehr

Fi|la|ment  〈n. 11〉 1 〈Bot.〉 = Staubfaden 2 〈Astron.; meist Pl.〉 dunkle, langgestreckte Gebilde in der Chromosphäre der Sonne, Protuberanzen in der Aufsicht … mehr

» im Lexikon stöbern
Anzeige
Anzeige
Anzeige