Pures Nikotin, wie es in Nikotinpflastern für Raucher eingesetzt wird, erhöht möglicherweise die Gefahr von Gefäßerkrankungen und fördert das Wachstum von Tumoren. Das berichten amerikanische Wissenschaftler im Fachmagazin „Nature Medicine“ (Bd. 7., S. 833).
Im Labor und bei Studien mit Mäusen fanden John Cooke von der Universität Stanford und seine Kollegen, dass Nikotin das Wachstum der Blutgefäße steigert und gleichzeitig den programmierten Tod gealterter Zellen hemmt. Das bedeutet eine erhöhte Gefahr von Ablagerungen in den Blutgefäßen und ein schnelleres Wachstum von Tumoren. Erschreckend sei, dass diese Effekte bereits bei Nikotinkonzentrationen auftreten, wie sie bei Rauchern im Blut vorkommen, schreiben die Forscher.
Cooke warnt dennoch nicht grundsätzlich vor dem Gebrauch von Nikotinpflastern oder -kaugummis. Wer sich damit das Rauchen abgewöhne, könne das kurzzeitig erhöhte Risiko durchaus in Kauf nehmen, so Cooke. Weitere Forschungen am Menschen sollen nun folgen.
Ulrich Dewald
Teilen: