Anzeige
1 Monat GRATIS testen, danach für nur 9,90€/Monat!
Startseite »

Quantität macht Qualität

Erde|Umwelt Gesundheit|Medizin

Quantität macht Qualität
Nicht das Gesamtvolumen des Gehirns scheint über die Intelligenz zu entscheiden, sondern die Menge der kleinen grauen Zellen in bestimmten Regionen. Darauf weisen umfangreiche Studien amerikanischer Forscher hin, berichtet die Universität von Kalifornien in Irvine. Die Untersuchungen ergaben zudem, dass ein einzelnes Intelligenz-Zentrum im Gehirn eher unwahrscheinlich ist.

Richard Haier von der Universität von Kalifornien in Irvine und seine Kollegen analysierten Hirn-Scans von insgesamt 47 Erwachsenen, um das Volumen der so genannten grauen Substanz über das gesamte Gehirn hinweg zu bestimmen. Außerdem führten die Teilnehmer Standard-IQ-Tests durch. Nach den Ergebnissen früherer Studien hatten Wissenschaftler vermutet, größere Gehirne könnten mit einer höheren Intelligenz zusammenhängen. Die Ergebnisse dieser Untersuchung zeigen nun erstmals, dass die Menge der grauen Substanz in spezifischen Hirnregionen eher mit dem IQ zusammenzuhängen scheint als die allgemeine Größe des Hirns.

Mehrere über das ganze Gehirn verteilte Regionen sind offenbar an der Intelligenz beteiligt, haben die Wissenschaftler herausgefunden. Verschiedene Kombinationen dieser Areale könnten dabei unterschiedlich stark zum Gesamt-IQ beitragen. So ließe sich zum Beispiel erklären, wie persönliche Stärken und Schwächen zustande kommen: Diese könnten größtenteils auf dem individuellen Verteilungsmuster der grauen Substanz beruhen. „Darum wäre jemand zum Beispiel gut in Mathe, aber weniger gut in Rechtschreibung und bei jemand anderem mit dem gleichen IQ wäre es genau anders herum“, erklärt Haier.

Dabei ist zwar die Menge der grauen Substanz entscheidend für die Intelligenz, jedoch ist nur ein Bruchteil der kleinen grauen Zellen daran beteiligt: Nur etwa sechs Prozent der gesamten grauen Substanz tragen tatsächlich zur Intelligenz bei, stellten die Forscher überrascht fest. „Intelligenz scheint mit dem effizienten Gebrauch von relativ wenigen Strukturen zusammenzuhängen“, sagt Haier. „Und bei diesen gilt: je mehr graue Substanz, desto besser.“

ddp/bdw ? Cornelia Dick-Pfaff
Anzeige
Anzeige

Wissenschaftsjournalist Tim Schröder im Gespräch mit Forscherinnen und Forschern zu Fragen, die uns bewegen:

  • Wie kann die Wissenschaft helfen, die Herausforderungen unserer Zeit zu meistern?
  • Was werden die nächsten großen Innovationen?
  • Was gibt es auf der Erde und im Universum noch zu entdecken?

Hören Sie hier die aktuelle Episode:

Aktueller Buchtipp

Sonderpublikation in Zusammenarbeit  mit der Baden-Württemberg Stiftung
Jetzt ist morgen
Wie Forscher aus dem Südwesten die digitale Zukunft gestalten

Wissenschaftslexikon

neu|mo|disch  〈Adj.; meist abwertend〉 modern, der neuesten Mode entsprechend ● ~er Quatsch

Dia|fo|nie  〈f. 19; Mus.〉 Missklang; oV Diaphonie … mehr

Ra|dio|in|di|ka|tor  〈m. 23〉 radioaktives Isotop eines von einem Lebewesen aufgenommenen chem. Elements, dessen Verbleib im Organismus aufgrund seiner Strahlung verfolgt werden kann

» im Lexikon stöbern
Anzeige
Anzeige
Anzeige