Schnarchen ist nicht nur lästig, es kann auch gefährlich sein: Rund zwei Millionen Bundesbürger leiden nach Expertenschätzungen durch ihr Schnarchen an Atemaussetzern, die auf Dauer stark gesundheitsgefährdend sind. Darauf haben Fachärzte bei einem Seminar der „Deutschen Patientenhilfe“ am Mittwoch in Düsseldorf hingewiesen. Bei der „Schlafapnoe“ genannten Atemnot erschlaffen die Muskeln des Nase-Rachen-Raumes, die Zunge rutscht nach hinten und die Atemwege verengen sich stark.
Sollte der Atem für Sekunden stillstehen, sinkt nach Medizinerangaben der Sauerstoffgehalt des Blutes und das Hirn schlägt Alarm. Gefahr ist im Verzug, wenn diese Aussetzer öfter als zwei Mal pro Stunde auftreten und länger als zehn Sekunden anhalten, warnen die Fachärzte. „Krankhaftes Schnarchen kann Bluthochdruck, Herzrhythmusstörungen und ein erhöhtes Risiko für Schlaganfall zur Folge haben“, erklärte Prof. Ricardo Stoohs, der als Schlafforscher in Dortmund und Stanford (USA) arbeitet.
Viele Schnarch-Therapien seien wissenschaftlich nicht belegt und würden häufig aus kommerziellen Gründen angewandt, hieß es bei dem Patientenseminar. „Hohe Erfolgsquote und geringe Schmerzhaftigkeit“ zeichne ein Laserverfahren aus, bei dem die Weichteile im Mund entsprechend verformt würden. Beim derzeit neuesten Verfahren würden mit „Radiowellen“ in hoher Frequenz die störenden Zellen weggeschmort. Unter den nicht-operativen Verfahren habe sich die „nasale Überdrucktherapie“ bewährt, bei der der Patient nachts eine Atemmaske trägt. (Weitere Informationen: Deutsche Patientenhilfe, Tel. 0180/5000880)
dpa