Ein Abbauprodukt von Nikotin verringert offenbar die Bildung der für Alzheimer typischen Plaques im Gehirn. Diese schützende Wirkung von Nornikotin haben amerikanische Wissenschaftler nachgewiesen. Dadurch lassen sich Resultate früherer Studien erklären, nach denen Rauchen den Ausbruch der Krankheit hinauszögert. Über ihre Ergebnisse berichten die Forscher in der Online-Ausgabe der Fachzeitschrift Proceedings of the National Academy of Sciences (DOI 10.1073, PNAS 1332847100).
Nornikotin ist normalerweise an einer für den Körper schädlichen Reaktion beteiligt: Bei dieser so genannten Glykation reagieren Glukose und Eiweiß auf ähnliche Weise miteinander wie Eiweiß beim Erhitzen. Die Wissenschaftler um Kim Janda vom Scripps-Forschungsinstitut in La Jolla (USA) vermischten nun Glukose, Nornikotin und die Eiweiße, die sich bei Alzheimer zu den typischen Plaques zusammenklumpen. Dabei stellten sie fest, dass sich die Plaques in Anwesenheit des Nikotin-Abbauprodukts deutlich langsamer bilden.
Nornikotin könnte sich nach diesen Ergebnissen tatsächlich für eine neue Therapie bei Alzheimer eignen. Die Forscher weisen jedoch eindringlich darauf hin, dass dieser Stoff schädlich ist. Sie hoffen aber, in weiteren Experimenten unschädliche Substanzen zu finden, welche die Wirkweise von Nornikotin nachahmen.
ddp/bdw – Stefanie Offermann