Kirchgänger fürchten sich vor dem Tod genauso wie nicht religiöse Menschen. Das sagte die Soziologin Monika Ardelt auf dem Jahrestreffen der Gerontologischen Gesellschaft von Amerika in Chicago.
Die Forscherin von der Universität Florida interviewte über hundert Senioren. Dabei fand sie heraus, dass nur ein gelebter Sinn im Leben die Zufriedenheit fördert und die Todesangst mildert. Dieser Sinn könne durchaus aus einem religiösen Glauben erwachsen, betont Ardelt. Kirchgänger aber, die sich nur in Notsituationen dem Glauben zuwenden oder eher aus Gewohnheit beten, hätten in den Befragungen eine überaus starke Todesangst gezeigt. Auch hätten sie versucht, dieses Thema zu meiden, sagt die Soziologin.
Sie betont, dass es neben dem Glauben unzählige Möglichkeiten gebe, seinem Leben einen Sinn zu verleihen. So könne man seine Ziele etwa auf Familie oder Beruf richten. „Paradoxerweise sind solche Menschen mit einem sinnerfüllten Leben eher bereit, dieses gehen zu lassen“, wundert sich Ardelt.
ddp/bdw – Marcel Falk
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