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Resistenzen in Grün

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Resistenzen in Grün
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So sieht das Testergebnis aus: die mutierten Viren leuchten grün, die normalen Erreger rot. Foto: Duke University Medical Center News Office
Ein neuer hochsensitiver Test spürt im Blut von HIV-Patienten einzelne Viren auf, die gegen Medikamente resistent sind. Damit könnten Ärzte schon früh voraussagen, ob ein Patient irgendwann nicht mehr auf die Medikamente ansprechen wird und die Behandlung rechtzeitig darauf einstellen. Der neue Test findet aus 10.000 Erregern ein einzelnes mutiertes Virus und ist somit ungefähr tausendmal empfindlicher als ein herkömmlicher Test. Seine hohe Sensitivität macht den Test zu einem nützlichen Hilfsmittel, um die Entwicklung von Medikamenten-Resistenzen zu erforschen.

Die meisten mit HIV infizierten Menschen tragen viele verschiedene Formen des HI-Virus im Blut, da die Viren sehr schnell ihr genetisches Material verändern. Manche der infektiösen Partikel werden auf diese Weise widerstandsfähig gegen Medikamente. Die erworbene Medikamenten-Resistenz ist einer der Hauptgründe, warum eine Infektion mit HIV nicht komplett geheilt werden kann. Zunächst kleine, gegen Medikamente widerstandsfähige Virenpopulationen wachsen schneller als die nicht resistenten Viren und verdrängen sie ? die Medikamente helfen nicht mehr.

Welche Virenformen im Blut eines Patienten vorhanden sind, kann also wichtige Auswirkungen auf die Behandlung haben, erklärt Feng Gao, einer der Forscher. Für ihren Test konzentrierten sich die Wissenschaftler auf zwei Gene des HI-Virus, die das Ziel fast aller HIV-Medikamente sind: die reverse Transkriptase und die Protease. Bestimmte Mutationen in diesen Genen machen die Viren für die Medikamente unempfindlich. Die Forscher entwickelten farbige Sonden, die die mutierten oder unveränderten Gene erkennen und sich daran anheften können. Ein mutiertes Gen erscheint dann in Grün, das normale in Rot.

So können im Blut der HIV-Patienten die unterschiedlichen Genvarianten und somit die verschiedenen Virenformen aufgespürt werden, schreiben die Wissenschaftler. Mithilfe eines speziellen Computerprogramms können sie die Anzahl der roten und grünen Markierungen in jeder Blutprobe zählen und sogar Viren erkennen, die gegen mehrere Medikamente resistent sind. „Das war bisher mit keinem der herkömmlichen Tests möglich“, erläutert Gao. Durch die hohe Empfindlichkeit des Tests könne der Erfolg einer Therapie besser vorhergesagt werden, glaubt der Forscher. Auch eine Übertragung des Tests auf andere Infektionskrankheiten wie Hepatitis B und C oder Tuberkulose kann er sich vorstellen.

Fangping Cai (Duke-Universität, Durham) et al.: Nature Methods, Online-Vorabveröffentlichung, DOI:10.1038/NMETH995 ddp/wissenschaft.de ? Annette Schneider
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