Salmonellen sind weit verbreitete, meist harmlose Bakterien, die im Darm von Mensch und Haustieren sowie in Hühnereiern vorkommen. Bestimmte Salmonellen-Stämme können schwere Durchfallerkrankungen und, unter Umständen, tödliche Infektionen verursachen.
Bereits vor mehr als zehn Jahren zeigten mehrere Arbeitsgruppen, dass nur diejenigen Salmonellen-Stämme krank machen, die einen speziellen kleinen Ring von Genen (Plasmid) tragen. Bisher sei es jedoch nicht gelungen, die Funktion dieser Gene aufzuklären. Die Hamburger Forscher konnten nun nachweisen, was das bedeutende so genannte SpvB-Gen der Bakterien macht: Es stelle ein Enzym her, das ein wichtiges Protein im menschlichen Körper angreift. Somit werde vermutlich der Transport von Stoffen innerhalb der Zellen gestört.
In Zusammenarbeit mit dem Karolinska Institut in Stockholm sei ferner das „Zielprotein“ identifiziert worden, das in infizierten Zellen inaktiviert werde. Mit der Blockade dieses Proteins und damit der Transportprozesse könnten sich virulente Salmonellen vermutlich leicht in der Zelle vermehren und damit schwer kontrollierbar im infizierten Organismus ausbreiten, erläuterte Schafft.