Dass körperliche Betätigung der Entstehung von Herzkreislauferkrankungen entgegenwirkt, ist an sich nicht neu. „Bisher vertraten wir die Ansicht, dass es nötig sei, sich wenigstens dreimal pro Woche für mindestens 20 Minuten so zu betätigen, dass man ins Schwitzen oder außer Atem kommt“, sagt Ebrahim. Doch offenbar könne man die vorbeugende Wirkung sportlicher Aktivität durch weniger zeitaufwändige Bettakrobatik ersetzen.
Im Rahmen der Untersuchung beantworteten ausgewählte gesunde Männer einen umfangreichen Fragenkatalog. Unter anderem wurden Angaben zur Häufigkeit des Sexualverkehrs protokolliert. Im Verlauf von zehn Jahren stellte sich dann heraus, dass diejenigen, die drei oder mehr Orgasmen pro Woche hatten, mit einer um 50 Prozent verminderten Wahrscheinlichkeit einen Herzanfall oder Gehirnschlag erlitten. Ein relativ geringes Maß an regelmäßiger körperlicher Aktivität ist also bereits ausreichend für einen messbaren Schutzeffekt.
Einer auf dem gleichen Kongress vorgestellten japanischen Studie zufolge besteht auch zwischen Untreue und Schlaganfall ein Zusammenhang. Izumi Toyoda aus Tokio untersuchte 42 Fälle von Männern, die während des Geschlechtsverkehrs an einem Gehirnschlag starben: Fast die Hälfte von ihnen erwischte es während eines Seitensprungs. (Reuters)
Joachim Czichos