Blutegel können nach Operationen ein besseres Anwachsen verpflanzter Haut ermöglichen. Indem die Tiere altes Blut entfernen, kurbeln sie das Wachstum neuer Blutgefäße an, die das transplantierte Hautstück dann mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgen. Das meldet das britische Wissenschaftsmagazin New Scientist (Ausgabe vom 14. August, Seite 16).
Die ausreichende Blutversorgung eines verpflanzten Hautlappens ist entscheidend dafür, dass das Gewebe nicht abstirbt. Ist die Versorgung mangelhaft, kann die transplantierte Haut meist nicht gerettet werden. Douglas Chepeha und sein Team von der Universität von Michigan in Ann Arbour testeten die Blutegel bei 15 Patienten, bei denen es mit konventionellen Methoden nicht gelungen war, die Durchblutung der Transplantate zu verbessern.
„Kurzfristig konnten wir alle behandelten Hautlappen retten“, berichtet Chepeha. Die Prozedur eignet sich jedoch nur bedingt für den generellen Einsatz, da sie nicht frei von Komplikationen ist: So können beispielsweise Bakterien im Speichel der Egel Infektionen verursachen. Außerdem beobachtete Chepeha eine verstärkte Narbenbildung bei den Testpatienten.
ddp/bdw ? Ilka Lehnen-Beyel
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