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Schluckimpfung schützt vorm Rotavirus

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Schluckimpfung schützt vorm Rotavirus
Impfungen gegen das berüchtigte Rotavirus haben im Jahr 2009 zahlreichen Kindern in Mexiko, Südafrika und Malawi das Leben gerettet. Dies haben US-amerikanische und südafrikanische Forscher in zwei großangelegten Studien nun belegt. Erstmals haben Wissenschaftler damit außerhalb von klinischen Untersuchungen gezeigt, welch bedeutende Auswirkung die Durchfall-Impfung auf die Kindersterblichkeit in armen Ländern hat. Sie fordern, dass global Gelder zur Verfügung gestellt werden, damit die Impfungen so schnell wie möglich in die Hochrisikogebiete weltweit gelangen.

Das Rotavirus ist weltweit der häufigste Verursacher von Durchfallerkrankungen: Jährlich sterben, vor allem in den Entwicklungsländern, mehr als 500.000 Kinder unter fünf Jahren an der Virusinfektion, weitere Millionen müssen jedes Jahr im Krankenhaus behandelt werden. In Mexiko werden seit 2006 Rotavirus-Impfungen durchführt. Die Erfolge der Behandlungen sind heute sichtbar, wie die Evaluierung der Forscher zeigt: Während der Rotavirus-Welle im Jahr 2009 ist in Mexiko die Durchfall-Sterberate von Kindern unter zwei Jahren um mehr als 65 Prozent gesunken.

Bei Kindern, die zwischen ein und zwei Jahren alt waren, sank die Zahl der Todesfälle um beinahe 30 Prozent. Dies ist sehr erstaunlich, da in dieser Gruppe nur 10 bis 15 Prozent der Kinder im Land geimpft werden konnten. Die Forscher gehen davon aus, dass die Durchfallimpfung demzufolge nicht nur die geimpften Kinder selbst schützt, sondern indirekt auch Kinder, die keine Rotavirus-Schluckimpfung erhalten haben: Weil diese dem Erreger weniger ausgesetzt sind, erkranken sie seltener.

In Südafrika und Malawi konnten durch die Impfung schwerwiegende Rotavirusinfektionen bei Kleinkindern um über 61 Prozent reduziert werden. Es sollte jedoch nicht nur auf die Impfung gesetzt werden, schreiben die Forscher. Ebenso wichtig sei es, schon bekannte Maßnahmen gegen Durchfall weiter zu verbreiten. So schlagen die Wissenschaftler vor, die hygienischen Bedingungen in armen Ländern weiter zu verbessern, Kleinkinder ausschließlich über Muttermilch zu ernähren sowie ausreichend Elektrolytlösungen für die Erkrankten zur Verfügung zu stellen.

Manish Patel (National Center for Immunization and Respiratory Diseases, Atlanta), Shabir Madhi (University of Witwatersrand, Johannesburg) et al.: New England Journal of Medicine, Bd. 362, Nr. 4 ddp/wissenschaft.de ? Regula Brassel
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