Anzeige
1 Monat GRATIS testen, danach für nur 9,90€/Monat!
Startseite »

Schnepfen-Ehe: Getrennter Urlaub und häufiges Fremdgehen

Erde|Umwelt

Schnepfen-Ehe: Getrennter Urlaub und häufiges Fremdgehen
Die Männchen und Weibchen der Island-Uferschnepfe verbringen den Winter oft tausend Kilometer voneinander entfernt und treffen dennoch nahezu gleichzeitig an ihren Brutplätzen ein. Nur durch die gleichzeitige Ankunft sichern die Zugvögel die Weitergabe ihres Erbmaterials, denn wer sich verspätet läuft Gefahr, seinen Partner an einen Konkurrenten zu verlieren. Das ergaben Untersuchungen von Tómas Gunnarsson und seinen Kollegen von der Universität von East Anglia (GB). Über ihre Ergebnisse berichten die Forscher in der Fachzeitschrift Nature (Bd. 431, S. 646).

Island-Uferschnepfen überwintern zwischen Großbritannien und der iberischen Halbinsel. Die Brutplätze der Zugvögel liegen jedoch ausschließlich auf Island, wo sie jedes Jahr zwischen Mitte April und Mitte Mai eintreffen. Die Paare überwintern knapp tausend Kilometer voneinander entfernt und kommen auch während der Wanderung Richtung Norden nicht zusammen, beobachteten die Wissenschaftler, als sie die Wanderung der Vögel von den Winterquartieren bis zu ihren Brutplätzen verfolgten. Dennoch treffen Männchen und Weibchen durchschnittlich im Abstand von nur drei Tagen an ihren Brutplätzen ein. Verspätete sich ein Tier um mehr als acht Tage, so war sein Partner meist eine neue Bindung eingegangen, beobachteten die Forscher.

Die meisten Zugvögelpaare überwintern zusammen oder finden sich während ihrer Wanderung, so dass sie automatisch gemeinsam an ihren Brutstätten eintreffen, erklären Gunnarsson und seine Kollegen. Bei den Uferschnepfen müsse demzufolge ein anderer Mechanismus zugrunde liegen, der das Bestehen der Bindungen zwischen Männchen und Weibchen sichert. Die Paare überwintern zwar getrennt, aber häufig in klimatisch ähnlichen Umgebungen, wodurch ein gleichzeitiges Aufbrechen Richtung Brutstätte gewährleistet sein könnte, vermuten die Forscher. Es könnten aber auch physiologische Veränderungen beteiligt sein, die beide Partner teilen und die für ein ähnliches Reisetiming sorgen.

ddp/bdw ? Dirk Gilson
Anzeige

Wissenschaftsjournalist Tim Schröder im Gespräch mit Forscherinnen und Forschern zu Fragen, die uns bewegen:

  • Wie kann die Wissenschaft helfen, die Herausforderungen unserer Zeit zu meistern?
  • Was werden die nächsten großen Innovationen?
  • Was gibt es auf der Erde und im Universum noch zu entdecken?

Hören Sie hier die aktuelle Episode:

Aktueller Buchtipp

Sonderpublikation in Zusammenarbeit  mit der Baden-Württemberg Stiftung
Jetzt ist morgen
Wie Forscher aus dem Südwesten die digitale Zukunft gestalten

Wissenschaftslexikon

Hyp|no|ti|kum  〈n.; –s, –ti|ka; Pharm.〉 = Schlafmittel [<lat. hypnoticum … mehr

Re|sear|cher  〈[rısoet(r)] m. 3; Soziol.〉 Meinungsforscher, Marktforscher [<engl. research … mehr

Ma|schi|nen|spra|che  〈f. 19; IT〉 Programmiersprache des untersten Niveaus, d. h. in Binärcode–Darstellung, deren Elemente direkt von der EDV–Anlage verarbeitet werden können

» im Lexikon stöbern
Anzeige
Anzeige
Anzeige