Schönheit liegt im Auge des Biertrinkers

Vielen Partygängern ist der so genannte “Bier-Blick-Effekt” bekannt, bei dem sich der langweilige Mann oder die unscheinbare Frau vom Nachbartisch in begehrenswerte Schönheiten verwandeln. Mit ihrer Studie bewiesen die Forscher jetzt, dass Alkohol die Aktivität jenes Gehirnteils erhöht, der für die Beurteilung von Gesichtern zuständig ist. Anscheinend sorgt dieser rege Zustand dafür, dass Gesichter anziehender wirken.

Für die Studie schauten sich 80 Studenten Fotos von jungen Männern und Frauen an. Die Probanden sollten die Porträts in eine Skala von “sehr unattraktiv” bis “sehr attraktiv” einteilen. Die eine Hälfte tat dies nüchtern, die andere nahm vorher Alkohol zu sich. Sowohl Frauen als auch Männer bewerteten nach dem Alkoholkonsum die Fotografien auf der Skala um 25 Prozent positiver ? jedoch die Gesichter des jeweils anderen Geschlechts.

So schön ein Antlitz durch Bier auch wird ? der Alkohol sorgt dafür, dass die Mimik nicht mehr richtig eingeschätzt werden kann. Die Psychologen fanden bei ihrer Studie ebenfalls heraus, dass ein Gesicht für den angetrunkenen Betrachter bis zu 30 Prozent bedrohlicher aussieht: Die Testpersonen interpretierten beispielsweise einen eigentlich traurigen Ausdruck eher als wütend oder grimmig. Das sei eine mögliche Erklärung, warum es auch nach mäßigem Alkoholgenuss häufiger zu gewaltsamen Auseinandersetzungen komme, meinen die Forscher.