Die anfälligeren Arten haben eines gemeinsam, stellten die Forscher fest: Sie sind auf eine besonders gute Versorgung mit Antioxidantien angewiesen. So werden rote, gelbe und orangefarbige Pigmente aus so genannten Carotinoiden gebildet, die im Körper als starke Antioxidantien wirken. Aber auch für die Eiproduktion und das Wechseln ihres Lebensraums benötigen Vögel diese Radikalfänger. Dabei gilt: Je größer die Eier oder je weiter die zurückgelegten Entfernungen, desto mehr Antioxidantien verbrauchen die Vögel. Entsprechend weniger davon bleiben übrig, um die Zellen vor freien Radikalen zu schützen.
Ungebundene und reaktionsreudige Radikale entstehen im Körper zum Beispiel durch radioaktive Strahlen. Doch obwohl oxidativer Stress alle Lebewesen gleichermaßen schädigen kann, gebe es Arten, die aufgrund ihres Antioxidantienbedarfs besonders stark unter den negativen Folgen der Radioaktivität leiden, fassen die Autoren ihre Beobachtungen zusammen. Ihrer Ansicht nach könnten die Ergebnisse bei Vorhersagen helfen, wie sich die auch natürlich vorkommende Radioaktivität auf andere Tiere und in anderen Regionen auswirkt. Doppelt benachteiligt scheint der Pirol zu sein: Nicht nur, dass er jeden Winter gen Süden zieht. Die Männchen haben darüber hinaus auch einen grellgelben Rumpf.