Die äußere Anwendung eines HIV-Antikörpers kann möglicherweise die sexuelle Übertragung des HI-Virus verhindern, schreiben amerikanische Wissenschaftler in der Fachzeitschrift Nature Medicine (März-Ausgabe). Die Forscher konnten in Versuchen mit Affen nachweisen, dass ein so genanntes Mikrobizid das Eindringen von HIV-Viren in Zellen der Vagina oder des Mastdarms verringern oder sogar ganz unterbinden kann.
John P. Moore und seine Kollegen von der Abteilung für Mikrobiologie der Cornell-Universität brachten eine hohe Dosis des Antikörpers in einer Salz- oder Gellösung in die Vagina von 12 Rhesusaffen. Anschließend führten sie das Virus im Abstand von 15 Minuten, einer Stunde oder zwei Stunden in die Vagina ein.
Nur drei der zwölf Affen wurden infiziert. Bei Rhesusaffen, die statt des Mikrobizids eine wirkungslose Substanz erhalten hatten, wurden dagegen zwölf von dreizehn Affen HIV-positiv. In geringerer Dosierung war der HIV-Antikörper ebenfalls weniger effizient.
Da es bisher noch keine Impfung gegen Aids gibt, sei die Entwicklung vorbeugender Maßnahmen besonders wichtig, betonen die Forscher. Die Substanz könne zum Beispiel ähnlich wie spermienvernichtende Cremes oder Zäpfchen angewendet werden. Da die Herstellung des Mikrobizids jedoch sehr teuer ist und seine Wirksamkeit noch weiter getestet werden muss, ist eine praktische Anwendung bislang noch nicht in Sicht, sagt Moore.
ddp/bdw – Christine Amrhein