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Seehunde finden ihre Beute mit den Barthaaren

Erde|Umwelt

Seehunde finden ihre Beute mit den Barthaaren
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Seehunde brauchen ihre Barthaare, um auch in dunklem, trübem Wasser ihre Beute anhand von Wasserströmungen über lange Entfernungen aufzuspüren. Das haben Wissenschaftler von der Universität Bonn und der Ruhr-Universität Bochum bei den Tieren beobachtet. Über ihre Forschungen berichten Guido Dehnhardt und seine Kollegen im Wissenschaftsmagazin Science (Vol. 292 No. 5528).

Mit einem kleinen U-Boot simulierten die Biologen die „Spur“, die ein Fisch im Wasser hinterlässt und trainierten die Seehunde Henry und Nick darauf, dieses U-Boot zu finden. Im Versuch bekamen die beiden eine Strumpfmaske über die Augen und mussten das Boot dann blind aufspüren. Eine Orientierung über das Geräusch schlossen die Forscher aus, indem sie den Tieren über einen Kopfhörer ein Störgeräusch gaben. Erst nachdem der Motor gestoppt hatte, nahem die Forscher den Kopfhörer ab und Henry und Nick durften mit der Suche beginnen.

„Die Barthaare gehen nach vorne, das Tier klinkt sich in die Spur ein und schwimmt hinterher, bis es das Boot hat“, beschreibt Dehnhardt das Verhalten von Nick und Henry. Die Barthaare helfen den Tieren dabei, die von dem U-Boot erzeugten Wasserströmungen zu orten. Bindet man sie nämlich mit einer Maske zusammen, können die Tiere das U-Boot nicht mehr finden. In weiteren Untersuchungen wollen Dehnhardt und seine Kollegen die maximale Entfernung herausfinden, auf die ein Seehund einen Fisch finden kann.

Meerestiere müssen auch in dunklem oder trüben Wasser noch ihre Beute lokalisieren können. Dazu haben beispielsweise die Delphine ein Echolotortungssystem entwickelt. Ihre Beute orten sie anhand von Schallwellen, indem sie messen, wie lange ein Echo braucht, bis es zu ihnen zurückkehrt. Dass die Barthaare der Seehunde ebenfalls eine Hilfe bei der Jagd sind, haben Forscher schon länger vermutet, aber nur für wesentlich kürzere Distanzen. Die Kölner Forscher haben nun gezeigt, dass sie auch auf lange Strecken eine entscheidende Rolle spielen.

Cornelia Pfaff
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