„Die Barthaare gehen nach vorne, das Tier klinkt sich in die Spur ein und schwimmt hinterher, bis es das Boot hat“, beschreibt Dehnhardt das Verhalten von Nick und Henry. Die Barthaare helfen den Tieren dabei, die von dem U-Boot erzeugten Wasserströmungen zu orten. Bindet man sie nämlich mit einer Maske zusammen, können die Tiere das U-Boot nicht mehr finden. In weiteren Untersuchungen wollen Dehnhardt und seine Kollegen die maximale Entfernung herausfinden, auf die ein Seehund einen Fisch finden kann.
Meerestiere müssen auch in dunklem oder trüben Wasser noch ihre Beute lokalisieren können. Dazu haben beispielsweise die Delphine ein Echolotortungssystem entwickelt. Ihre Beute orten sie anhand von Schallwellen, indem sie messen, wie lange ein Echo braucht, bis es zu ihnen zurückkehrt. Dass die Barthaare der Seehunde ebenfalls eine Hilfe bei der Jagd sind, haben Forscher schon länger vermutet, aber nur für wesentlich kürzere Distanzen. Die Kölner Forscher haben nun gezeigt, dass sie auch auf lange Strecken eine entscheidende Rolle spielen.