Anzeige
1 Monat GRATIS testen, danach für nur 9,90€/Monat!
Startseite »

Sex befreit vorteilhafte Mutationen vom genetischen Hintergrund

Erde|Umwelt

Sex befreit vorteilhafte Mutationen vom genetischen Hintergrund
Welchen Vorteil hat die sexuelle gegenüber der ungeschlechtlichen Fortpflanzung? Eine mögliche Antwort präsentieren William Rice und Adam Chippindale vom Institut für Ökologie, Evolution und Meeresbiologie der Universität von Kalifornien in Santa Barbara in der aktuellen Ausgabe von Science. Ihren Experimenten zufolge breiten sich vorteilhafte Veränderungen im Erbgut schneller in Populationen aus, die sich sexuell vermehren.

Bei der sexuellen Fortpflanzung werden die Chromosomen der Eltern nicht nur gemischt, sondern auch in neuen Kombinationen zusammengesetzt. Diese „Rekombination“ der Chromosomen ist ein wesentlicher Unterschied zwischen der sexuellen und asexuellen Fortpflanzung.

Bei asexuell reproduzierenden Organismen werden die Chromosomen dagegen nahezu unverändert an die nächste Generation weiter gegeben, mit weitreichenden Folgen. Der genetische Hintergrund günstiger Mutationen ist relativ konstant. Selbst vorteilhafte Mutationen können sich nicht durchsetzen, wenn sie über Generationen von ungünstigen Genen umgeben sind. Anders ist es bei der sexuellen Fortpflanzung: Günstige Mutationen befinden sich in jeder Generation in einer neuen genetischen Umwelt. Das Schicksal vorteilhafter Veränderungen wird so bei der sexuellen Fortpflanzung vom genetischen Hintergrund abgekoppelt.

Rice und Chippindale prüften diese Theorie in Experimenten mit Furchtfliegen. Als Model für asexuell reproduzierende Arten paarten sie Fruchtfliegen, in deren künstlichen Chromosomen die Rekombination abgeschaltet wurde. Sie verglichen diese Population mit Fruchtfliegen, bei denen die Rekombination funktionierte. Das Ergebnis: Günstige Mutationen breiteten sich schneller in der Populationen aus, in der die Rekombination funktioniert. Die sexuelle Fortpflanzung sollte also den gleichen Vorteil haben.

Adam Bostanci
Anzeige
Anzeige

Wissenschaftsjournalist Tim Schröder im Gespräch mit Forscherinnen und Forschern zu Fragen, die uns bewegen:

  • Wie kann die Wissenschaft helfen, die Herausforderungen unserer Zeit zu meistern?
  • Was werden die nächsten großen Innovationen?
  • Was gibt es auf der Erde und im Universum noch zu entdecken?

Hören Sie hier die aktuelle Episode:

Dossiers
Aktueller Buchtipp

Sonderpublikation in Zusammenarbeit  mit der Baden-Württemberg Stiftung
Jetzt ist morgen
Wie Forscher aus dem Südwesten die digitale Zukunft gestalten

Wissenschaftslexikon

Schlan|ge  〈f. 19〉 1 〈Zool.〉 Angehörige einer Unterordnung der Schuppenkriechtiere, mit langem Körper, Gliedmaßen fehlen: Serpentes, Ophidia 2 〈fig.〉 falsche, hinterhältige Frau … mehr

Iso|spin  〈m. 6; Phys.〉 Quantenzahl der Elementarteilchen zur Charakterisierung von Teilchen verschiedener Ladung bei annähernd gleicher Masse (z. B. Protonen u. Neutronen) [<grch. isos … mehr

♦ elek|tro|me|cha|nisch  〈Adj.〉 auf Elektromechanik beruhend, sie betreffend

♦ Die Buchstabenfolge elek|tr… kann in Fremdwörtern auch elekt|r… getrennt werden.
» im Lexikon stöbern
Anzeige
Anzeige
Anzeige