Weshalb sexuell-aktive Insekten früher ins Gras beißen als enthaltsame, haben britische Biologen nun herausgefunden. Der Geschlechtsakt löst die Produktion eines Hormons im Gehirn der Tiere aus, das deren Immunabwehr empfindlich schwächt, berichten die Forscher in einer Vorabpublikation der „Proceedings“ der Nationalen Akademie der Wissenschaften.
Das Team um Michael Siva-Jothy von der Universität Sheffield hat die Folgen von Sex beim Mehlwurm-Käfer untersucht. Bei beiden Geschlechtern überschwemmte nach dem Geschlechtsakt ein kleiner Teil des Gehirns den Körper mit dem so genannten Juvenilhormon, das sich bei den Tieren als Botenstoff des Todes erwies. Entnahmen die Forscher den Gehirnteil nach dem Verkehr und pflanzten ihn einem jungfräulichen Käfer ein, hatte dieser die Folgen zu tragen: Der Krabbler war danach anfälliger für Krankheitserreger, fanden die Forscher.
Das Juvenilhormon hat in Insekten viele Aufgaben: Bei sich entwickelnden Tieren regelt es die Häutungen und bei Erwachsenen ist es an der Produktion der Eizellen beteiligt.
dddp/bdw – Marcel Falk
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