Der Baumfrosch Metaphrynella sundana hat ein untrügliches Gefühl für die Akustik seiner Baumhöhle: Er stellt seine Stimmlage so auf deren Resonanzfrequenzen ein, dass sein Gesang möglichst weit hörbar ist. Das berichten amerikanische und malayische Forscher in der Fachzeitschrift Nature (Bd. 420, S. 475).
Die Männchen der auf Borneo lebenden Froschart locken mit Ihrem Gesang paarungswillige Weibchen in ihre wassergefüllten Baumhöhlen. Um die musikalischen Fähigkeiten der Frösche zu erproben, setzten Björn Lardner vom Naturgeschichtlichen Museum in Chicago und Maklarin bin Lakim vom Nationalparkforschungszentrum in Sabah (Malaysia) die Baumfrösche in wassergefüllte Plastikzylinder und zeichneten die Liebeslieder auf.
Die Amphibien wechselten dabei die Tonlage so lange, bis sie die Klangeigenschaften des Zylinders optimal ausnutzen und ihn als eine Art Resonanzboden verwenden konnten. Veränderten die Wissenschaftler den Wasserstand im Zylinder, suchten die Frösche erneut die beste Tonlage.
ddp/bdw – Heidi Scharvogel
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