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Sinnlose Hirnscans

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Sinnlose Hirnscans
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Mit Eye-Tracking-Brillen werden die Augenbewegungen von Kunden aufgezeichnet, um herauszufinden, wie eine Kaufentscheidung im Unterbewusstsein abläuft. (Foto: Tobii)
Im letzten Jahrzehnt war die Werbebranche in Goldgräberstimmung. Sie meinte, ein neues Verfahren gefunden zu haben, um Kunden noch besser durchschauen und ihre Kaufentscheidungen noch zielgerichteter beeinflussen zu können. Das Zauberwort hieß Neuromarketing. Durch Messungen der Hirnaktivität sollten Käufer quasi gläsern werden. Verbraucherschützer liefen Sturm. Inzwischen zeichnet sich jedoch ab, dass ihre Befürchtungen grundlos waren.

Wie funktioniert eigentlich Neuromarketing? Die Idee dahinter ist: Informationen, die Menschen entweder nicht preisgeben wollen oder nicht bewusst formulieren können, lassen sich direkt aus dem Gehirn extrahieren – mit Kundenbefragungen, Präsentationen, Eye-Tracking-Verfahren und Hirnscans. Man sieht also: Beim Neuromarketing werden verschiedene Disziplinen miteinander verknüpft. Dazu zählen Ökonomie, Betriebswirtschaft, Verhaltensforschung, Psychologie und Neurologie.

Gerade daraus ergeben sich aber Probleme. Denn es gibt so gut wie keine Experten, die ein tiefgründiges Wissen in all diesen Fachrichtungen aufweisen. Und da liegt der Hase im Pfeffer, schreibt Bernd Eberhart in der aktuellen Ausgabe von bild der wissenschaft. Denn die erzielten Ergebnisse der Maßnahmen werden meist völlig falsch interpretiert. Inzwischen gibt es zahlreiche Studien, die deshalb das Neuromarketing als eine eher sinnlose Strategie bezeichnen.

Das viele Geld, das Unternehmen dafür ausgeben, scheint zum Fenster hinausgeworfen. Eberhart geht ausführlich auf die wichtigsten dieser Untersuchungen ein und entlarvt das Neuromarketing als Strohfeuer. Das Gute daran: Wir sind der Werbeindustrie doch nicht so hilflos ausgeliefert, wie oft angenommen.

© wissenschaft.de
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